US-Weblogger müssen Beziehungen zu Herstellern offenlegen

Die US-Regulierungsbehörde Federal Trade Commission hat ihre Regeln für die Offenlegung von Verbindungen zwischen Anzeigen und Produktempfehlungen auf die Blogosphäre erweitert.

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In den USA müssen Betreiber von Weblogs künftig ihre Verbindungen zu Anzeigenkunden offenlegen. Das hat die US-amerikanische Regulierungsbehörde Federal Trade Commission (FTC) nach Überarbeitung ihrer seit 1980 unverändert geltenden Regeln zur Offenlegung von Beziehungen zwischen Anzeigen und Produktempfehlungen ("Guides Concerning the Use of Endorsements and Testimonials in Advertising") nun festgelegt. Demnach müssen bei positiven Produktbesprechungen auch in Weblogs Hintergründe wie Geldzahlungen oder Produktbereitstellungen aufgedeckt werden; Verbindungen, die der Verbraucher "nicht erwartet", wie die FTC schreibt. Die neuen Regeln sollen zum 1. Dezember eingeführt werden. Außerdem sollen auch Prominente, die sich in Talkshows oder in Social Networks für Produkte einsetzen, ihre Verbindungen zu den zahlenden Unternehmen offenlegen, heißt es weiter in den neuen Richtlinien.

Die Zeit der üppig vergebenen Werbegeschenke an Weblogger könnte damit vorbei sein, kommentiert die New York Times. Ebenso könne es für Weblogs, die von Unternehmen eingerichtet wurden, unmöglich werden, ihren Anschein von Unabhängigkeit zu wahren. Bei marketingbetreibenden Unternehmen stießen die neuen Regeln auf Kritik. Wenn ein Blogger ein Produkt bekomme, verlange die FTC die Offenlegung dieses Vorgangs, obwohl der Hersteller keine Kontrolle über den Inhalt des Weblogs habe, heißt es laut dem Zeitungsbericht von Seiten der Werbetreibenden. Die FTC hätte sich intensiver mit der Branche auseinandersetzen müssen, um zu sehen, wie virales Marketing funktioniere. (anw)