Design für Xbox-Modchip unter Open Source

Die australische Firma Hibana Pty Limited hat in der vergangenen Woche das Design ihres zweiten Xbox-Modchips unter einer Open-Source-Lizenz zum Download bereit gestellt.

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Die australische Firma Hibana Pty Limited hat in der vergangenen Woche das Design ihrer Xbox-Modchips unter einer Open-Source-Lizenz zum Download bereit gestellt. Bereits Anfang Mai veröffentlichte die Firma das Chip-Layout ihres ersten Modchips "CheapMod" als Protel PCB-Datei (Printed Circuit Board) auf der Website AussieChip. Seit wenigen Tagen steht auch das Design des moderneren "DualMod"-Chips zum Download bereit. Dies soll nicht das letzte Chip-Design sein, das Hibana der Allgemeinheit zugänglich machen will: Die Firma hat angekündigt, sämtliche ihrer kommenden Modchip-Designs spätestens drei Monate nach Verkaufsstart unter Open-Source-Lizenz zu veröffentlichen. "Wir haben sehr von der Unterstützung durch die Xbox-Community profitiert, sodass wir wir uns verpflichtet fühlen, die Designs an sie zurückzugeben", heißt es auf der Hersteller-Webseite.

Dabei sind dem Hersteller solche Modifikationen seiner Spielkonsole verständlicherweise ein Dorn im Auge, dienen sie doch dazu die Sperren des Original-Betriebssystems zu überwinden, damit man etwa kopierte Games oder ausländische Titel auf der Konsole zocken kann. Außerdem lassen sich dank der Modchips etwa Spiele auf Festplatte speichern und somit leicht Raubkopien anfertigen.

Augenscheinlich interessiert sich Microsoft bisher wenig für die Machenschaften von Hibana Pty, sonst hätten die Anwälte der Redmonder sicherlich nicht nur die Veröffentlichung der Layouts verhindert, sondern die australische Firma auch am Verkauf ihrer Modchips gehindert. Andererseits könnte es auch sein, dass Microsoft sich allmählich mit den Modchip-Angeboten abfindet, haben diese den zunächst schleppenden Verkauf der Xbox doch gehörig angeheizt.

Möglicherweise sind Modchips in Kürze aber ohnehin überflüssig, zumindest, wenn man Linux auf der Xbox laufen lassen will. Angeblich hat eine Gruppe von "Xbox Sicherheitsexperten" einen Exploit gefunden, mit dem es möglich sei, Linux gänzlich ohne Modchip auf der Xbox laufen zu lassen. Sie drohten nun an, ihre Entdeckung zu publizieren, wenn Microsoft nicht selbst einen offiziellen Linux-Bootloader für die Xbox veröffentliche. Angeblich überprüft Microsoft momentan die übergebenen Informationen und will sich Anfang kommender Woche zu dem Sachverhalt äußern. Dass sich Microsoft erpressen lässt, selbst einen Linux-Bootloader zu veröffentlichen, darf aber bezweifelt werden. Die Redmonder können sich sicherlich leichter damit abfinden, dass die Hacker ihren Exploit publizieren, als selbst auch nur eine Zeile Linux-Code in Umlauf zu bringen. (vza)