DSL-Zugang von Tiscali gestört

Zahlreiche Flatrate-Kunden des Providers klagen über geringe Datendurchsätze und vermuten eine Download-Bremse für Poweruser; Tiscali spricht von einem "sporadisch auftretenden Hardwareschaden".

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Von
  • Urs Mansmann

Derzeit häufen sich im heise iMonitor die Störungsmeldungen über den DSL-Zugang von Tiscali. Auch in den Foren klagen zahlreiche Flatrate-Kunden über deutlich reduzierten Datendurchsatz. Anhand der zahlreichen Meldungen ergibt sich ein relativ klares Bild: User mit hohen monatlichen Durchsätzen werden auf einen Bruchteil des möglichen Durchsatzes von 90 kByte/s im Downstream und 16 kByte/s im Upstream ausgebremst.

Mehrere Leser berichten von einem Experiment: Sie tauschten die Kennung mit einem anderen, nicht betroffenen Flatrate-Nutzer, um den Fehler einzugrenzen. Der Fehler wanderte mit der Kennung, demzufolge liegt die Ursache bei Tiscali und betrifft bestimmte User. Viele äußerten den Verdacht, dass Tiscali mit dieser Maßnahme extreme Vielnutzer vergraulen will.

Das Misstrauen kommt nicht von ungefähr: Ein anderes Unternehmen hatte das bereits Ende vergangenen Jahres durchexerziert. Auch Tiscali hatte bereits Tauschbörsen-Nutzer ausgebremst. Für das Unternehmen zahlt sich eine solche Maßnahme aus: Power-Sauger verursachen mit ihrem hohen Übertragungsvolumen deutlich mehr Kosten als durchschnittliche User und können die Kalkulation der Zugänge zur Makulatur machen.

Bei Tiscali indes gibt man zwar einen Fehler zu, dementiert jedoch eine Poweruser-Bremse. In einer Stellungnahme gegenüber heise online schreibt Tiscali: "Wir setzten zur Terminierung der DSL-Sessions 27 Router ein. Drei davon sind mit einem sporadisch auftretenden Hardwareschaden behaftet, der zur Folge hat, dass nur noch geringe Bandbreiten verarbeitet werden können. Wir arbeiten sehr intensiv daran, die Hardware auszutauschen und damit das Problem kurzfristig zu beheben. Nach unseren internen statistischen Berechnungen dürfte es nicht mehr als ca. 3 Prozent der Kunden betreffen." (uma)