XXL künftig nur noch für Telefongespräche

Die Telekom will die Bedingungen für den Sondertarif XXL in einem entscheidenden Punkt ändern: Künftig sollen Internet-Einwahlen nicht mehr kostenlos sein.

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Von
  • Urs Mansmann

Die Telekom hat bei der Regulierungsbehörde einen Antrag auf Änderung des XXL-Tarifs eingereicht. Zwar sollen XXL-Kunden künftig auch samstags kostenlos telefonieren können, dafür fällt aber die Möglichkeit weg, auch kostenlos zu surfen. Im Antragstext ist ein entsprechender Passus enthalten. Wie diese Unterscheidung funktionieren soll, ist bislang aber noch nicht klar. Alleine nach dem Dienstmerkmal "Daten" ist es nicht möglich, denn das nutzen beispielsweise auch Bildtelefone, nicht hingegen Modems, die über eine Telefonanlage angeschlossen sind. Es bleibt also vermutlich nur die Identifizierung zahlreicher Einwahlknoten über die Telefonnummer.

Der hohe Aufwand zur Ermittlung der Einwahlknoten dürfte sich für die Telekom aber schnell auszahlen: XXL-Einwahlpunkte liegen in der Regel in Fremdnetzen. Die Telekom muss in diesem Fall für jede Verbindungsminute rund 0,5 Cent an die Telefongesellschaft abführen, in deren Netz der Einwahlknoten liegt. XXL-Surfer, die lange Online-Sitzungen durchweg in Fremdnetzen verbringen, verursachen der Telekom also hohe Kosten.

Für Altkunden, die ihren bestehenden Tarif nicht wechseln, wird sich vorerst nichts ändern. Neukunden und Tarif-Wechsler zahlen nach den Vorstellungen der Telekom 9,22 Euro im Monat für den neu gestalteten XXL-Tarif. Der neue Preis gilt laut Antrag auch für Analogkunden; bislang mussten diese erheblich mehr für den XXL-Tarif zahlen. Im Antrag findet sich aber auch ein Passus, der eine Preselection auf einen anderen Netzbetreiber verbietet. Offensichtlich setzt der Konzern auf ein kurzes Gedächtnis der Behörden: Vor rund zwei Jahren hatte die Regulierungsbehörde genau diese Praxis untersagt.

Voraussetzung für den neuen Tarif ist allerdings, dass die RegTP diesen auch tatsächlich genehmigt. Das muss nicht unbedingt der Fall sein: In der Vergangenheit hat die Regulierungsbehörde schon häufiger Telekom-Anträge abgelehnt oder geändert. Besonders beim Punkt Preselection dürfte die Telekom beim Regulierer auf Granit beißen. (uma)

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