CTIA fordert 3,5-mm-Buchsen für Mobiltelefone

Der Branchenverband CTIA will das Buchsenwirrwarr bei Mobiltelefonen beenden: Ab 2012 sollen Headsets über einen einheitlichen Anschluss mit dem Gerät verbunden werden.

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Anlässlich der Mobilfunkmesse CTIA Wireless, die derzeit in San Diego stattfindet, hat der Veranstalter CTIA die Unterstützung der Industrie für weitere Vereinheitlichungen beim Mobiltelefon zugesagt. So sollen Kopfhörer und Headsets ab 2012 nicht mehr wie bislang häufig üblich über proprietäre Lösungen, sondern möglichst über eine 3,5-mm-Klinkenbuchse an die Geräte angeschlossen werden. Dies würde den Kunden beim Wechsel eines Mobilgeräts die Weiternutzung eines hochwertigen Kopfhörers ermöglichen und damit nicht nur Kosten sparen, sondern auch einen Beitrag für den Umweltschutz leisten.

Gleichzeitig empfiehlt die CTIA den Herstellern die Nutzung der Micro-USB-Schnittstelle nicht nur für die Ladefunktion – darauf hatte sich die Industrie Mitte des Jahres geeinigt –, sondern auch als Datenschnittstelle, etwa zur Verbindung mit dem Notebook. Nach EU-Angaben bietet nur etwa ein Viertel aller verkauften Geräte Datenfunktionen an, doch selbst Einfach-Handys sollen in Zukunft über eine Micro-USB-Buchse geladen werden. Sofern die Geräte auch eine USB-Host-Funktion aufweisen, könnten die Hersteller nach Meinung der CTIA jedoch auf die Klinkenbuchse verzichten und stattdessen ein Headset mit USB-Anschluss mitliefern.

Die 3,5-mm-Klinkenbuchse scheint durch ihre schiere Größe vor allem die Designer der Telefone zu stören. Zwar hat selbst ein nur 11 mm flaches Smartphone wie das Nokia E52 eine solche eingebaut, doch viele andere Hersteller setzen für den Anschluss des Headsets auf eigene Lösungen. Pfiffig löst etwa Sony Ericsson das Problem: Bei den aktuellen Geräten ist im Mikrofonteil des Headsets eine 3,5-mm-Buchse eingebaut, sodass man bessere Kopfhörer anschließen und dennoch die Freisprechfunktion nutzen kann. Übliche Ohrhörer der Audio-Spezialisten kommen ohne Mikrofon, sodass man zum Telefonieren den Stecker aus der Buchse ziehen muss.

Die Handy-Hersteller sind von der Forderung der CTIA – einer Vereinigung von Herstellern rund um die drahtlose Kommunikation – jedoch nicht so betroffen wie bei der Ladefunktion: Deren Vereinheitlichung gelang erst auf Druck der EU-Kommission. EU-Kommissar Günter Verheugen hatte den Herstellern eine gesetzliche Regelung angedroht, sollten diese sich nicht selbst auf einen einheitlichen Standard für Ladegeräte einigen.

(ll)