Studie: Tauschbörsen helfen der Musikindustrie

Für viele Nutzer von Tauschbörsen sind die kostenlos erhältlichen Musikstücke eine Kaufentscheidungshilfe, haben britische Marktforscher herausgefunden.

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Die Musikindustrie sollte Tauschbörsen nutzen, um neue Songs und Künstler bekannt zu machen. Zu diesem Ergebnis kommen die britischen Marktforscher von Music Programming Ltd. (MPL) nach einem Bericht der BBC. Die Marktforscher haben herausgefunden, dass 87 Prozent der Befragten, die kostenlos Musik herunterladen, Alben kauften, nachdem sie Stücke aus dem Internet probegehört haben. Bei Singles sieht dies anders aus: 13 Prozent sollen angegeben haben, sie hätten sich eine gekauft, nachdem sie das Stück aus dem Internet gezogen haben. Drei Viertel meinten, sie laden sich gerne neue Musikstücke herunter, um sie kennenzulernen; 66 Prozent sagten, Downloads seien eine Entscheidungshilfe vor dem Kauf einer CD. Für die Untersuchung wurden 500 Personen befragt.

Die Britisch Phonographic Industry (BPI) meinte gegenüber der BBC, die Untersuchung enthalte einen Kern Wahrheit, aber es sei abwegig, zu behaupten, Downloads könnten den Absatz von Musik-Alben fördern. In einer eigenen Untersuchung will die BPI festgestellt haben, dass 65 Prozent derjenigen, die Musik aus dem Internet saugen, dies tun, weil die Stücke gratis erhältlich sind. Daher will die britische Musikindustrie die Netznutzer durch Aufklärungsarbeit dazu anhalten, nur Angebote zu nutzen, durch die die Rechteinhaber zu ihren Honoraren kommen. Es sei unwahrscheinlich, dass in Großbritannien Anbieter in Tauschbörsen verfolgt werden, so wie es zurzeit die US-amerikanische Musikindustrie vorführe.

Siehe dazu auch: (anw)