France Telecom kann weiter zulegen

Fast alle Bereiche des französischen Telecom-Konzerns wachsen; allein das Festnetzgeschäft geht leicht zurück.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der französische Telekommunikationskonzern France Telecom hat seinen operativen Gewinn im ersten Halbjahr 2003 um 46 Prozent auf 4,64 Milliarden Euro gesteigert. Der Umsatz legte um 1,7 Prozent auf 22,85 Milliarden Euro zu. Im zweiten Quartal alleine schrumpfte der Umsatz allerdings um 3,3 Prozent auf 11,48 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr geht das Unternehmen nun von einem operativen Gewinn von mehr als 9,2 Milliarden Euro aus. Allerdings musste France Telecom im Festnetzgeschäft innerhalb Frankreichs wieder leichte Rückgänge hinnehmen: Um 4,7 Prozent sank der Umsatz in diesem Bereich, was nach Ansicht des Konzerns aber eine Verlangsamung bei den Marktanteilsverlusten bedeutet. Die Geschäfte mit Netzwerk-Dienstleistungen über die Tochter Equant konnten aber immerhin um 3,4 Prozent zulegen, der Umsatz insgesamt stieg bei Equant um 0,6 Prozent.

Parallel zum Mutterkonzern legte auch Orange, Mobilfunktochter von France Telecom, ihre Zahlen für das erste Halbjahr vor -- beim operativen Gewinn konnten die Mobilfunker deutlich zulegen. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 41,8 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro gestiegen. Das operative Ergebnis wurde um 67 Prozent auf 2,09 Milliarden Euro verbessert. Der Halbjahresumsatz wuchs um 6,9 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro. Der Datenanteil daran belief sich auf 978 Millionen Euro, was einen Zuwachs von 26,2 Prozent darstellt. Zulegen konnte der Mobilfunkanbieter auch bei der Kundenzahl, die weltweit um 1,3 Millionen auf 45,6 Millionen stieg. Orange ist vor allem in Frankreich und Großbritannien aktiv.

France Telecom will nun den Konzernumsatz im Gesamtjahr um drei bis fünf Prozent steigern. Das EBITDA soll mehr als 16,8 Milliarden Euro betragen. Mit fünf Prozent Umsatzwachstum rechnet auch Orange, auch wenn die Zuwächse im zweiten Halbjahr nicht mehr ganz so stark wie zuvor ausfallen sollen.

Auch Wanadoo, Internet-Provider des französischen Konzerns, konnte weiter zulegen: Ein Wachstum um 27,5 Prozent auf 630 Millionen Euro verzeichnete die Firma im zweiten Quartal, getragen vor allem von wachsenden User-Zahlen. Der Umsatz mit Zugangsdiensten wuchs um 50,4 Prozent; 1.819.000 Franzosen nutzten zum 30. Juni ADSL- oder Kabel-Zugang zum Internet über Wanadoo; im zweiten Quartal kamen allein 206.000 Kunden für Breitbandanschlüsse hinzu. Wegen Dumping-Preisen bei Breitband-Anschlüssen muss der Provider allerdings ein Bußgeld von über 10 Millionen Euro zahlen, entschied die EU-Kommission vor wenigen Tagen. Insgesamt hat Wanadoo (die in Frankreich und über Töchter in Spanien und Großbritannien aktiv ist) 8,8 Millionen aktive Nutzer. (jk)