Tauziehen um VDSL-Netzzugang geht weiter

Im Streit um die Bedingungen, zu denen Wettbewerber Zugang zum VDSL-Netz der Telekom erhalten, ist der Bonner Konzern mit einem Antrag bei der Regulierungsbehörde abgeblitzt.

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Im Tauziehen um den Zugang zum VDSL-Netz der Telekom konnte sich der Bonner Konzern mit seinem Entgeltantrag bei der Bundesnetzagentur nicht durchsetzen. Die Regulierungsbehörde lehnte den im August gestellten Antrag ab, bestätigte ein Telekom-Sprecher am heutigen Donnerstag in Bonn. Die Bundesnetzagentur machte dabei nicht ausreichende Leistungsbeschreibungen geltend, wie ein Sprecher der Behörde erklärte. Die Telekom kann das "nicht nachvollziehen", während die Verbände der Wettbewerber die Entscheidung begrüßen.

In dem Streit geht es um die Bedingungen, zu denen die Telekom ihren Konkurrenten Zugang zur eigenen VDSL-Infrastruktur gewährt. Gespräche, in denen zunächst eine gütliche Einigung gefunden werden sollte, waren Ende August von den Wettbewerbern für gescheitert erklärt worden. Die Telekom hatte zuvor mit ihrem Entgeltantrag bei der Regulierungsbehörde Fakten schaffen wollen und das mit nötiger Planungssicherheit für den von der Bundesregierung gewünschten Breitbandausbau begründet.

Parallel hatte sich auch Vodafone an den Regulierer gewandt und einen Antrag auf Zugangsanordnung gestellt. Im Zuge dieses Verfahrens werde die Bundesnetzagentur nun bis Jahresende eine marktgerechte Leistungsbeschreibung finden, auf deren Grundlage dann auch Entgelte festgelegt werden können, wie der Behördensprecher erläuterte. Dabei geht es um eine genaue Beschreibung der Zugangsvarianten, welche die Telekom anbieten muss.

Bei der konkreten Ausgestaltung des Netzzugangs gehen die Vorstellungen weiter auseinander. Die Geister scheiden sich dabei auch an Detailfragen, zum Beispiel welchen Leerrohr-Anteil (ein Viertel oder ein Achtel) die Telekom vermieten soll. Die Wettbewerber kritisieren auch, dass der Telekom-Antrag einen Zugang zum Kabelverzweiger nicht vorsah. Breko-Verband und VATM begrüßten daher die Ablehnung des "vollkommen unzureichenden" Antrags einmütig. Auch die von der Telekom vorgeschlagenen Fristen für die Bereitstellung von Leerrohren oder zur Entstörung waren in den Augen der Konkurrenten "vollkommen inakzeptabel".

"Das den Entgeltanträgen der Telekom zugrundeliegende Leistungspaket war völlig ungeeignet, um die erforderliche Planungssicherheit zu schaffen", sagte Breko-Präsidentin Erna-Maria Trixl. Auf Basis der noch laufenden Anträge solle der Regulierer nun ein wettbewerbsgerechtes Paket schnüren. Neben Vodafone hatten auch Telefónica O2 und Hansenet eigene Anträge eingereicht. "Wir sind sehr froh, dass nun zunächst über wettbewerbskonforme Zugangsleistungen entschieden werden kann, bevor Preise festgelegt werden", kommentierte VATM-Chef Grützner.

(vbr)