Kabelnetzbetreiber ish will nicht verkaufen (Update)

Aus Sicht der zuständigen Kartellbehörden könnte das Geschäft jedoch äußerst problematisch werden.

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  • dpa

Der Kölner Kabelnetzbetreiber ish steht offenbar doch nicht zum Verkauf. Der Vertreter der Eigentümer, Tom Brown von der Deutschen Bank, erklärte am Sonntag, "wir sind mit der wirtschaftlichen Entwicklung bei ish sehr zufrieden und planen keinen kurzfristigen Verkauf. Vielmehr schätzen wir die Wertentwicklung bei ish sehr positiv ein und halten das Unternehmen für eine gute Investition." Damit widerspricht er einem Bericht des Spiegel.

Dem Bericht zufolge führt das Eigentümerkonsortium um die Deutsche Bank Gespräche mit mehreren Investoren. Aussichtsreichster Kandidat für die NRW-Gesellschaft sei derzeit die Kabel Deutschland GmbH. Deren Eigentümer, darunter die Investmentbank Goldman Sachs, erwarteten von der Übernahme erhebliche Einspareffekte. Inklusive Schulden wollen die ish-Eigentümer mindestens 300 Millionen Euro erzielen.

Aus Sicht der zuständigen Kartellbehörden in Bonn und Brüssel könnte das Geschäft jedoch äußerst problematisch werden. Kabel Deutschland hat bereits sechs der ursprünglich neun Telekom- Regionalgesellschaften. Nur noch Hessen und Baden-Württemberg hätten dann andere Besitzer. Die US-Investorengruppe Callahan hat das Netz in Baden-Württemberg gekauft. In Hessen erwarb der britische Investor Gary Klesch (iesy) das TV-Kabelnetz.

ish (früher Callahan) war im Februar von Gläubigerbanken zum Mindestgebot von 275 Millionen Euro ersteigert worden. Die Telekom hatte das gesamte Kabelnetz in den vergangenen Jahren zum Abbau ihrer Schulden verkauft. (dpa)/ (tol)