PCI-Express-Switch verteilt hohe Datentransferrate auf mehrere Lanes

Ein spezieller Switch-Baustein ermöglicht den leistungsfähigen Anschluss von PCIe-2.0-Geräten mit wenigen Lanes an mehrere Lanes mit langsamerer PCIe-1.1-Geschwindigkeit.

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Einige Controllerchips für neue Schnittstellen erreichen ihre volle Datentransferleistung nur beim Anschluss an PCI-Express-Ports der zweiten Generation (PCIe 2.0), die eine Signalfrequenz von 5 Gigatransfers pro Sekunde (GT/s) erreichen. Das gilt beispielsweise für PCIe-2.0-Hostadapter für 6Gb/s-SATA (SATA 3.0) und USB 3.0 SuperSpeed; die letztgenannte Schnittstelle arbeitet sogar mit derselben Signalfrequenz wie PCIe 2.0.

Die jeweiligen Controllerchips sind zwar üblicherweise abwärtskompatibel zum älteren Standard, doch weil beispielsweise die ersten USB-3.0-PCIe-2.0-Adapterchips genau eine PCIe-Lane besitzen, können sie an einem PCIe-1.1-Port mit maximal 2,5 GT/s auch bestenfalls die Hälfte ihrer maximalen Datentransferleistung erreichen – aber immerhin sind auch dann schon netto 250 MByte/s pro Transferrichtung möglich.

Trotzdem ist es ärgerlich, dass etwa die PCIe-Ports des aktuellen Intel-Chipsatzes P55 für LGA1156-Mainboards lediglich PCIe-1.1-Geschwindigkeit erreichen – Intel bezeichnet sie zwar als PCIe-2.0-kompatibel, aber das gilt nur für das leicht optimierte Übertragungsprotokoll; die Signalgeschwindigkeit beträgt 2,5 GT/s. Steckt man in einen solchen PCIe-x1-Port eine (noch nicht lieferbare) USB-3.0-Adapterkarte, kann sie eben nicht ihr volles (theoretisches) Potenzial entfalten.

Die Firma PLX Technology bietet nun eine Lösung an: Der PCIe-2.0-Switch PEX 8613 kann beispielsweise zwei PCIe-2.0-Lanes mit vier PCIe-1.1-Lanes verbinden. Deshalb setzt Asus diesen Baustein auf dem Mainboard P7P55D Premium ein, um den mit zwei PCIe-2.0-Lanes ausgestatteten 6-Gb/s-SATA-Adapter Marvell 88SE9123 mit voller Leistung an vier PCIe-x1-Ports des Platform Controller Hubs P55 anzubinden.

Der PEX 8613 ist allerdings wohl recht teuer; für den sehr ähnlichen PEX 8612 nennt der Distributor SemiconductorStore etwa einen Musterstückpreis von 43 US-Dollar. Auch wenn ein Mainboard-Hersteller bei größeren Stückzahlen wohl nur einen Bruchteil dieses Preises zahlt, ist diese Lösung nur für teure Platinen interessant; das P7P55D Premium kostet auch mehr als 200 Euro. (ciw)