Schnelles WLAN: Linux-Treiber im Anmarsch

Die großen WLAN-Anbieter lassen Linux weitgehend links liegen, und so hilft sich die Entwicklergemeinde selbst. Derzeit erscheinen Treiber für Chips von Atheros und Intersil.

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Produkte für brutto bis zu 54 MBit/s schnelles WLAN (IEEE 802.11g) sind schon seit einigen Monaten im Handel, doch die Gerätehersteller haben bei den Kartentreibern und Tools ausschließlich den riesigen Windows-Markt im Auge. Software für Linux kommt bei den großen Anbietern nicht vor.

Nachdem die Chipsatz-Hersteller Linux-Treiber bisher nur an Entwickler von Access Points und Routern herausgaben, formierten sich in den vergangenen Monaten die ersten freien Projekte. So arbeitet eine Programmierergruppe an einem Linux-Treiber für Atheros-Chips, der aus einem Projekt für FreeBSD entstand. Der Hersteller des Chipsatzes hat das freudig registriert, schließlich vergrößert es die Absatzchancen für seine Chips zu minimalen Kosten.

Eine weitere Gruppe hat auf dem kleinen Dienstweg die Linux-Sourcen von Intersils DDK (Device Driver Kit) für die Chipsätze Prism GT und Duette bekommen. Das Projekt ist schon recht weit gediehen. Zwar braucht es noch einige Handarbeit bei der Installation, bei der die Lektüre des Support-Forums deutlich weiterhilft, aber der Treiber läuft unter Kernel 2.4.22 schon recht stabil und ebenso performant wie unter Windows XP. Da das DDK auch den Access-Point-Betrieb unterstützt, könnten bald die ersten Selbstbau-APs à la HostAP auf Sendung gehen (siehe dazu auch: Radio Free Penguin, WLAN-Access-Point mit Linux selbst bauen, c't 7/2003, S. 222).

Wer sich über die Entwicklung des WLAN-Supports unter Linux auf dem Laufenden halten will, findet in Jean Tourrilhes' Webseiten eine umfassende Übersicht. Deutschsprachige Informationen zum Thema WLAN allgemein gibt das Wiki der Uni Konstanz. (ea)