Zeitung: Auch Ex-ZDF-Chefredakteur bespitzelt

Im Zuge der Bespitzelung haben Telekom-Mitarbeiter offenbar auch Telefonate des ehemaligen ZDF-Chefredaktuers Klaus Bresser ins Visier genommen.

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  • dpa

Von der Bespitzelung seitens der Deutschen Telekom ist nach Informationen der Süddeutschen Zeitung auch der frühere ZDF-Chefredakteur Klaus Bresser betroffen. Das gehe aus einem Bericht des Bundeskriminalamtes (BKA ) für die Bonner Staatsanwaltschaft hervor, die wegen der Vorkommnisse gegen mehrere Beschuldigte ermittelt, berichtet das Blatt in seiner heutigen Ausgabe. Demnach seien im Jahr 2004 Telefonverbindungsdaten eines mit Bresser bekannten Geschäftsmanns aus Wiesbaden erfasst worden, der zeitweise in den USA lebe und von dort aus den ehemaligen ZDF-Chefredakteur angerufen habe.

"Es ist ein ungeheuerlicher Vorgang, dass man unter privaten Bekannten nicht telefonieren kann, ohne dass das in irgendwelche Spitzelberichte eingeht", sagte Bresser, der bis zum Jahr 2000 Chefredakteur beim ZDF in Mainz war und in Wiesbaden wohnte, der SZ. Die Telekom teilte der Zeitung mit, sollte sich das bewahrheiten, dann werde man sich bei Bresser genauso entschuldigen, wie das bei allen anderen Betroffenen geschehen sei.

Unter dem früheren Konzernchef Kai-Uwe Ricke hatte die Telekom mit Hilfe einer Berliner Detektei herausfinden wollen, wer die Presse mit internen Zahlen und Papieren aus dem Konzern versorgte. Die Telefonverbindungen von Aufsichtsräten und Journalisten wurden ausspioniert, mit Hilfe von Datensätzen der Telekom. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verstößen gegen das Fernmeldegeheimnis und anderer Delikte.

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(tig)