Microsoft muss nach verschwundenen E-Mails suchen

In der Patentrechtsklage der Softwareschmiede Burst.com gegen Microsoft muss der Software-Riese eine peinliche Schlappe hinnehmen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

In der Patentrechtsklage der Softwareschmiede Burst.com gegen Microsoft muss der Software-Riese eine peinliche Schlappe hinnehmen. US-Bezirksrichter J. Frederick Motz hat angeordnet, dass Microsoft 25.000 Backup-Tapes durchsuchen muss, um zu überprüfen, ob rund 70 E-Mails, die Verhandlungen mit Burst.com betreffen, eventuell gelöscht worden sind. Das geht nach US-Medienberichten aus dem Transkript eines Hearings vom 28. August hervor.

Die Softwareschmiede Burst.com hatte im Sommer 2002 eine Klage gegen Microsoft wegen Patentrechtsverletzung und Verstoß gegen diverse Anti-Trust-Gesetze eingereicht. Zwei Jahre lang hatte Microsoft mit Burst.com über eine Lizenznahme von deren Streaming-Technologie verhandelt und soll Ideen und Konzepte, die in diesen Verhandlungen vorgestellt wurden, in sein neues Videoformat Corona integriert haben. Auch soll Microsoft Windows so geändert haben, dass die Software von Burst auf Windows-Plattformen nicht mehr korrekt funktionierte. Zudem soll der Software-Riese Druck auf andere Firmen wie Intel und RealNetworks ausgeübt haben, damit diese Burst.com-Technologie nicht lizenzieren.

Burst.com hatte nun Auszüge aus der E-Mail-Kommunikation zwischen beiden Firmen vorgelegt, um die Vorwürfe zu belegen -- nach den von Microsoft vorgelegten Unterlagen existieren aber diverse dieser angeblich ausgetauschten E-Mails nicht. (wst)