iTeam-Mitglieder machen ihr eigenes Ding
Systemhaus-Geschäftsführer Thomas Hoffmann (Celos/Ulm) fühlte sich lange Zeit in der Kooperation iTeam gut aufgehoben. Doch das ist Geschichte. Vor kurzem rief er eine neue "Systemhausgruppe mit Anspruch“ ins Leben.
Frisch gebackener Kooperationschef Thomas Hoffmann
(Bild:Â Celos)
Lieber Systemhaus- und Systemhauskooperationschef Thomas Hoffmann,
im nächsten Jahr feiern Sie das 20-jährige Bestehen des von Ihnen gegründeten Systemhauses Celos Computer GmbH in Ulm. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen 90 Mitarbeiter. Unter derselben Adresse in der Ulmer Liststraße residiert seit kurzem die neue Systemhauskooperation Novacur, die Sie im Oktober gegründet haben und die bereits rund 50 Mitglieder hat. Die meisten von ihnen kennen sich von der Kooperation iTeam her, fühlten ihre Interessen aber in letzter Zeit nicht mehr so gut vertreten wie früher. Hier gab es nach der Integration in die Bielefelder Synaxon-Verbundgruppe nicht nur personelle – die langjährigen iTeam-Geschäftsführer Rüdiger Sievers und Cemal Osmanovic schieden bereits im vergangenen Jahr aus, ihr Nachfolger Torsten Seiferth blieb nur wenige Monate –, sondern auch inhaltlich-strukturelle Veränderungen. In der neuen Gruppe Novacur wollen Sie jetzt wieder mehr Systemhausrelevante Fragestellungen behandeln. Eine Webseite gibt es bereits, sie ist aber naturgemäß noch ausbaufähig.
Der Slogan oder Claim von Novacur lautet "die Systemhausgruppe mit Anspruch“. Darf man dahinter eine versteckte Kritik an iTeam und Synaxon vermuten? Wie auch immer, Sie werden sich gut überlegt haben und Ihre guten Gründe haben, diese Konkurrenzveranstaltung zu iTeam ins Leben zu rufen. Denn weniger Arbeit haben Sie dadurch sicher nicht. Ich kann mir vorstellen, dass die Anfang dieses Jahres beschlossene Zusammenarbeit von Synaxon mit dem "alten“ iTeam-Konkurrenten itk group aus Berlin bei Ihrer Entscheidung, sich selbständig zu machen, eine Rolle gespielt haben. Vermutlich haben Sie und Ihre Mitstreiter zunächst versucht, Ihre Vorstellungen innerhalb des iTeam-Synaxon-Verbundes zu artikulieren und durchzusetzen. Scheint aber nicht geklappt zu haben, zumindest nicht so, wie Sie es sich vorgestellt haben. Mit den neuen Verhältnissen arrangieren wollten Sie sich aber auch nicht. Also die "Exit-Strategie“ als letzter Ausweg sozusagen.
Sie werden sich die Novacur-Initiative auch deshalb gut überlegt haben, weil Sie damit die Zahl Ihrer Kooperations-Konkurrenten auf einen Schlag verdoppelt haben, nämlich von eins (itk group) auf zwei (itk group + iTeam). Denn dass die Synaxon-Vorstände Frank Roebers und Andreas Wenninger sowie iTeam-Geschäftsführer Olaf Kaiser Ihnen zur Novacur-Gründung eine Grußkarte mit einem Blumenstrauß geschickt haben, ist kaum anzunehmen. Aber auch das wird Ihnen vorher sicher bewusst gewesen sein. Zwar bekennen Sie sich auf der Homepage Ihres Systemhauses Celos noch ausdrücklich zum iTeam-Systemhausverbund, aber dabei dürfte es sich lediglich um einen Flüchtigkeitsfehler handeln. So wie ich die Lage einschätze, ist das Tischtuch zwischen Ihnen und den Bielefeldern zerschnitten.
Lieber Herr Hoffmann, ich bin nicht nur gespannt auf die weitere Entwicklung von Novacur, sondern bin auch sehr daran interessiert zu erfahren, wie Sie die Doppelbelastung als Geschäftsführer des Systemhauses Celos und die als Geschäftsführer der Systemhauskooperation Novacur erleben werden. Geschäftsführer einer Kooperation, das ist in etwa so unterhaltsam und so einfach, wie einen Sack voller Flöhe zu hüten, sagt man. Daher bekommt ein Kooperationsgeschäftsführer ja auch kein Gehalt, sondern Schmerzensgeld. Aber gut, Sie haben es nicht anders gewollt. ;-)
Beste GrĂĽĂźe!
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