Studie: Illegale Kopien sind ein internes Problem der Filmindustrie

Die meisten illegalen Filmkopien in Tauschbörsen stammen von Mitarbeitern der Filmindustrie, haben Forscher der AT&T Labs herausgefunden.

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Fast 80 Prozent der auf Tauschbörsen gefundenen digitalen Kopien populärer Kinofilme stammen von Personen, die in der Filmindustrie arbeiten oder mit ihr zu tun haben. Dies haben laut New York Times die Forscher der AT&T Labs herausgefunden, die 300 im Internet gefundene Filme untersucht haben. Die Autoren des Berichts schließen daraus, dass DVD-Kopien aus privaten Quellen ein weniger gewichtiges Problem sind als Veröffentlichungen von DVDs vor dem offiziellen Erscheinungstag. Eben solche stammen zum größten Teil von Mitarbeitern der Filmindustrie. Diese könnten in der Produktion oder Promotion tätig sein oder auch in der Jury der Academy Awards sitzen.

"Die Filmindustrie sollte zuerst die Löcher in den internen Prozessen stopfen, bevor sie womöglich die Verbraucher zur Rechenschaft zieht", zitiert der Bericht Lorrie Cranor von den AT&T Labs. Für die meisten Internetnutzer sind bislang Filmdateien aber noch zu unhandlich, meinen die Forscher. Daher sei die Gefahr illegal vertriebener Kopien für die Filmindustrie nicht so groß wie für die Musikindustrie. Die Filmindustrie wiederum sieht als eines der gravierendsten Probleme an, dass Zuschauer Camcorder mit in eine Vorführung nehmen, den Film ablichten und danach ins Internet stellen. Die Forscher von Forrester Research glauben allerdings, dass die dadurch entstehenden Kopien minderer Qualität die Zuschauer nicht davon abhalten, ins Kino zu gehen oder sich später die DVD zu kaufen. (anw)