Vivendi muss Messier Abfindung bezahlen
Im Rechtsstreit um die Abfindung für seinen ehemaligen Chef Jean-Marie Messier muss der französisch-amerikanische Medienkonzern Vivendi Universal eine Schlappe hinnehmen.
Im Rechtsstreit um die Abfindung für seinen ehemaligen Chef Jean-Marie Messier muss der französisch-amerikanische Medienkonzern Vivendi Universal eine Schlappe hinnehmen: Der New York Supreme Court hat nach US-Medienberichten entschieden, dass das Unternehmen eine von Messier geforderte Abfindung in Höhe von 20,5 Millionen Euro zahlen muss. Vivendi Universal will jedoch "alle rechtlichen Mittel ausschöpfen", um die Zahlung nicht leisten zu müssen. Bereits im Juni hatte ein New Yorker Gericht Vivendi zur Zahlung der Abfindung an Messier verurteilt. Dagegen hatte der Konzern in den USA Berufung eingelegt.
Messier hatte 1996 den Vorstandsvorsitz beim nationalen Wasserversorger Générale des Eaux übernommen und den als eher verschlafenen geltenden Konzern durch Übernahmen zu einem weltweit agierenden Medien- und Telekommunikationskonzern gemacht. Bei seiner Einkaufstour im Film-, Fernseh- und Musikgeschäft zahlte er Höchstpreise, zuletzt noch im Dezember 2001, als die Medienkrise schon voll im Gang war und er für 11 Milliarden Euro die TV-Senderkette USA Networks von Tycoon Barry Diller erwarb. Als Ergebnis musste Vivendi Universal für 2001 den mit mehr als 13,6 Milliarden Euro höchsten Verlust eines Unternehmens in Frankreich ausweisen.
Im Juli 2002 trat Messier zurĂĽck, nachdem immer mehr Investoren dem Manager wegen der hohen Verschuldung des Konzerns das Vertrauen entzogen hatten. (wst)