P2P: eMule will auf Server verzichten

Nachdem das eDonkey-Netz aufgrund von Server-Ausfällen fast kollabierte, setzen die Entwickler des eMule-Clients nun auf ein serverloses Netzwerk.

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Von
  • Volker Zota

Kommende eMule-Versionen klinken sich wahlweise im eDonkey- oder im serverlosen Kademlia-Netzwerk ein.

Nachdem das eDonkey-Tauschnetz erst kürzlich aufgrund von Serverausfällen nahezu kollabierte, kommt nun Bewegung in die eMule-Community: Nach dem Vorbild des designierten eDonkey-Nachfolgers Overnet soll eMule künftig auch ohne zentrale eDonkey-Server auskommen.

Ebenso wie Overnet soll das serverlose Netzwerk beispielsweise auf der Kademlia XOR-Metrik aufsetzen und so ein wesentlich schnelleres, dynamisches Routing innerhalb des P2P-Netzes erlauben als etwa der sonst verwendete Chord-Algorithmus. Auch der Bootstrap-Mechanismus funktioniert wie bei Overnet: Anstatt sich bei einem Server anzumelden, reicht es aus, die IP-Adresse oder ID (160-bittiger Hash-Wert) eines anderen Clients zu kennen. Ist erst einmal Kontakt hergestellt, teilt dieser dem eigenen Client die ihm bekannten Teilnehmer im Netz mit. Trotz der Ähnlichkeiten mit Overnet wollen die eMule-Entwickler ein eigenes Netzwerk aufsetzen, das über kommende eMule-Versionen erreichbar sein wird.

Schon jetzt kursieren im eDonkey-Netzwerk eigentlich nicht für die Veröffentlichung bestimmte Testversionen von eMule 0.39e, die sich wahlweise in eDonkey 2000, Kademlia oder beide Netze einklinken können. (vza)