P2P: eMule will auf Server verzichten
Nachdem das eDonkey-Netz aufgrund von Server-Ausfällen fast kollabierte, setzen die Entwickler des eMule-Clients nun auf ein serverloses Netzwerk.
Nachdem das eDonkey-Tauschnetz erst kürzlich aufgrund von Serverausfällen nahezu kollabierte, kommt nun Bewegung in die eMule-Community: Nach dem Vorbild des designierten eDonkey-Nachfolgers Overnet soll eMule künftig auch ohne zentrale eDonkey-Server auskommen.
Ebenso wie Overnet soll das serverlose Netzwerk beispielsweise auf der Kademlia XOR-Metrik aufsetzen und so ein wesentlich schnelleres, dynamisches Routing innerhalb des P2P-Netzes erlauben als etwa der sonst verwendete Chord-Algorithmus. Auch der Bootstrap-Mechanismus funktioniert wie bei Overnet: Anstatt sich bei einem Server anzumelden, reicht es aus, die IP-Adresse oder ID (160-bittiger Hash-Wert) eines anderen Clients zu kennen. Ist erst einmal Kontakt hergestellt, teilt dieser dem eigenen Client die ihm bekannten Teilnehmer im Netz mit. Trotz der Ähnlichkeiten mit Overnet wollen die eMule-Entwickler ein eigenes Netzwerk aufsetzen, das über kommende eMule-Versionen erreichbar sein wird.
Schon jetzt kursieren im eDonkey-Netzwerk eigentlich nicht für die Veröffentlichung bestimmte Testversionen von eMule 0.39e, die sich wahlweise in eDonkey 2000, Kademlia oder beide Netze einklinken können. (vza)