Ein Drittel aller Erwerbstätigen klagt über psychische Belastungen

Psychische Beschwerden haben sich zu einer Volkskrankheit entwickelt. Die unsicheren wirtschaftlichen Verhältnisse verschärfen die Situation.

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Von
  • Frank Möcke

Den Ergebnissen des aktuellen Gesundheitsmonitors der Bertelsmann Stiftung zufolge klagt jeder dritte Erwerbstätige über psychische Belastungen, mehr als 20 Prozent der deutschen Bevölkerung suchen innerhalb eines Jahres wegen psychischer Probleme einen Arzt auf.

Die unsicheren wirtschaftlichen Verhältnisse verschärfen die Situation: Jeder zweite, der über psychische Belastungen klagt, ist in befristeten Arbeitsverhältnissen beschäftigt. Aber auch rein subjektiv erlebte Zukunftssorgen, wie arbeitslos (46 Prozent der Belasteten) und durch neue Technik überflüssig (50 Prozent) zu werden oder im Fall von Arbeitslosigkeit keine neue Stelle zu finden (41 Prozent), gehen mit einem erhöhten Risiko psychischer Beschwerden einher.

Selbst ohne Sorgen um die berufliche Zukunft haben schwierige Arbeitsbedingungen einen negativen Einfluss auf das Wohlbefinden: Wer mehr als fünf Tage die Woche arbeitet (42 Prozent der psychisch Belasteten) oder täglich einen Arbeitsweg von mindestens 30 Minuten zu bewältigen hat (38 Prozent), wird häufiger psychisch krank. Ebenso kann das Betriebsklima die Psyche beeinträchtigen. Dies trifft vor allem zu, wenn der Entzug von Vergünstigungen (47 Prozent), Abmahnungen (52 Prozent) oder Kündigung (49 Prozent) im Falle von häufigerer oder längerer Krankschreibung zu erwarten sind.

Der Gesundheitsmonitor der Bertelsmann Stiftung befragt zweimal jährlich 1500 Personen zu aktuellen Themen im Politikfeld Gesundheit. Die Befragten repräsentieren den Bevölkerungsdurchschnitt. Aufgrund der Komplexität der Fragen werden sie schriftlich gestellt.

(fm)