Roland Berger: Mannesmann-Prozess auch politisches Verfahren

Der Unternehmensberater Roland Berger hält den anstehenden Mannesmann-Prozess, bei dem sich unter anderem der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann, verantworten muss, auch für politisch motiviert.

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Der Unternehmensberater Roland Berger hält den anstehenden Mannesmann-Prozess, bei dem sich unter anderem der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann, verantworten muss, auch für politisch motiviert. In einem vorab veröffentlichten Interview mit dem Nachrichtensender n-tv sagte Berger am Samstag: "Der Rechtsstaat ist ein Aktivum des Standortes Deutschland. Auf der anderen Seite habe ich schon den Eindruck, dass dieses Verfahren in hohem Maße auch ein politisches Verfahren ist, dass in diesem Verfahren die deutsche Neidgesellschaft ihren Ausdruck findet".

Bei dem Prozess gegen Ackermann und andere ehemalige Mannesmann-Aufsichtsräte wie Ex-IG-Metall-Chef Klaus Zwickel geht es um deren Zustimmung zu umstrittenen Millionenprämien bei der Übernahme von Mannesmann durch den britischen Mobilfunkkonzern Vodafone. Allein der ebenfalls angeklagte damalige Mannesmann-Chef Klaus Esser soll 16,4 Millionen Euro Erfolgsprämie für die Abwehrschlacht gegen Vodafone kassiert haben.

Ackermann kann nach einem Bericht der Welt am Sonntag auf Rücksichtnahme des Gerichtes hoffen. "Wir werden gemeinsam mit Herrn Ackermann prüfen, wie und wann er zur Verfügung steht", sagte ein Sprecher des Landgerichts Düsseldorf nach Angaben der Zeitung. Auf die dienstlichen Belange des Top-Bankers werde Rücksicht genommen. Der Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, Johannes Mocken, sagte der dpa am Sonntag, die Anklagebehörde warte jetzt auf die Terminierung des Prozesses. Üblich seien zwei feste Verhandlungstage pro Woche. (se)