Verteidigungsministerium plant Einführung von IPv6
Zunächst soll bei allen neuen Projekten, bei denen ein IP-Protokoll angewendet wird, das Internet-Protokoll Version 6 eingesetzt werden.
Das Bundesministerium der Verteidigung will IPv6 einführen. Laut dem IPv6-Forum heißt es aus dem Ministerium, das im Funktionsumfang eingeschränkte IPv4 müsse durch das leistungsfähigere Internet-Protokoll Version 6 ersetzt werden. Nur dann könnten langfristig an die Kommunikationsplattform gestellten Anforderungen wie zum Beispiel eine vernetzte Operationsführung erreicht werden.
Die Nutzung des IPv6 sei in der Bundeswehr schrittweise einzuleiten. Zunächst soll ab sofort bei allen neuen Projekten, bei denen ein IP-Protokoll angewendet wird, IPv6 genutzt werden. Bei der Beschaffung von Komponenten müsse darauf geachtet werden, dass für eine Übergangszeit IPv4 und IPv6 gleichzeitig einsetzbar sind.
Die im April dieses Jahres gegründete deutsche IPv6-Task-Force und das IPv6-Forum werten dies als einen weiteren Meilenstein bei der Einführung von IPv6. Auch freut sich die Task Force noch über die Entscheidung des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums vom Juni, bis 2008 auf IPv6 umsteigen zu wollen.
Für Grundlagen, Spezifikationen und weitere Berichte zu IPv6 siehe:
- IPv6 vs. IPv4: Wann werden die IP-Adressen knapp?
- (IPv6-)Wunder dauern etwas länger
- Internet Protocol, Version 6 (IPv6), Specification, RFC 2460
- IPv6 Related Specifications
- IPv6 Information Page
- IPv6 Forum
- IPv6 -- eine Übersicht, Uwe Toenjes, IPv6 Forum
- Das nächste Netz -- IPv6 wird zum Protokoll-Unterbau des Internet, Felix von Leitner, c't 16/2001, S. 202 (kostenpflichtiger Download)
Zu den Projekten über vernetzte Operationsführung und "Network Centric Warfare" bei der Bundeswehr siehe: (anw)
- Offener Standard für "Network Centric Warfare" gefordert
- Bundeswehr richtet sich auf "Network Centric Warfare" aus
- Ping of Death -- Militärs setzen auf vernetzte Kriegsführung, c't 19/2003, S. 88 (kostenpflichtiger Download)