Ab 2010 farbiges E-Paper

Gleich drei Hersteller kündigen für das kommende Jahr farbige E-Paper-Displays an - deren Qualität könnte allerdings noch etwas bescheiden sein.

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Gleich drei Hersteller wollen im kommenden Jahr farbige und biegsame E-Paper-Displays auf den Markt bringen: Nach einem Bericht des Brachendienstes Digitimes gaben dies AU Optronics (AUO), Delta Electronics und Prime View International (PVI) auf einer Veranstaltung des taiwanischen Forschungsinstituts ITRI bekannt. Die drei großen taiwanischen Hersteller äußerten aber zugleich eine gewisse Skepsis bezüglich der Marktakzeptanz der farbigen Papiere.

Auftragsfertiger PVI, der im Juni den E-Paper-Pionier E-Ink für 215 Millionen US-Dollar übernommen hat, will 6-zöllige und 9,7-zöllige elektronische Papiere als biegsame Varianten in der ersten Hälfte des kommenden Jahres anbieten. In der zweiten Hälfte 2010 sollen dann farbige E-Paper-Displays folgen. PVI erwartet, dass auch künftig keine E-Paper mit Diagonalen über 14 Zoll angeboten werden, da die stromsparende Displayvariante ausschließlich auf den Mobilbereich ziele. Auch Delta und AUO wollen zunächst flexible und in der zweiten Jahreshälfte farbige E-Paper-Displays vorstellen. Erst kürzlich hatte Mobilfunktechnikspezialist Qualcomm angekündigt, seine Mirasol-Displaytechnik als farbige Variante im Herbst 2010 auf den Markt bringen zu wollen.

Liu, Vizepräsident von LCD-Hersteller AUO und zugleich Vorsitzende von E-Paper-Spezialist SiPix – AUO ist Mehrheitseigner von SiPix –, rechnet für 2010 mit einem nur kleinen Anteil von farbigem und biegsamen E-Paper am gesamten E-Paper-Markt. Als Grund nannte er die voraussichtlich eher mäßige Performance – und dürfte damit wohl die sehr lahme Schaltgeschwindigkeit und die geringe Farbsättigung gemeint haben. Da E-Paper rein reflektiv arbeitet und normalerweise erst Farbfilter vor der reflektiven Anzeige Farbe ins Spiel bringen, sinkt mit den Filtern der Reflexionsgrad respektive die Lichtausbeute der Displays. Liu forderte die taiwanischen Hersteller auf, sich stärker auf die Benuzteroberflächen und Anwendungen zu konzentrieren statt auf die reine Hardware-Entwicklung.

(uk)