Speicherpreise wieder leicht rückläufig
Um bis zu 30 Prozent stiegen die Speicherpreise in den letzten beiden Monaten. Seit Ende November tendieren die HEKs moderat wieder nach unten. Damit bewahrheiten sich die Prognosen der Marktbeobachter. Mit Windows 7 und den neuen Chipsätzen beginnt allmählich das Zeitalter von DDR3. Mit dem steigendem Bedarf passen nun auch die Einstandskosten.
Rechnet mit fallenden Preisen: Transcend-Geschäftsführer George Linardatos
(Bild: Transcend)
Die HEKs für Speichermodule legen eine Verschnaufpause ein. Im 4-Wochen-Rückblick verläuft die Preiskurve relativ flach. Die Preise für DDR2-RAMs sind zum Teil sogar rückläufig. Im Oktober verzeichnete die Branche bei DDR2-800-Modulen noch eine Erhöhung von durchschnittlich 22 Prozent. "Nach einem rapiden Anstieg der Speicherpreise kommt es nun zu einer Preisdelle", erklärt Patrick Vogt, Purchasing Director bei COS Memory.
Nachfrage und Verfügbarkeit beurteilen Distributoren und Hersteller unterschiedlich. Aktuell scheint die Nachfrage speziell nach DDR2 zurückzugehen. Daher stabilisieren sich die Chip-Preise und bewegen sich mehr oder weniger seitwärts – mit leichtem Abwärtstrend, der sich in den kommenden Wochen verstärken soll. "In den letzten Wochen war bei DDR3-Speichern die Nachfrage zeitweise sogar höher als die Verfügbarkeit", sagt Alexander Spohr, Business Unit Manager CMD bei Tech Data Deutschland. Im Moment entspannt sich die Situation aber wieder.
Die HEKs für DDR2-RAMs sind zuletzt wieder gesunken, liegen aber noch über den September-Kursen.
"Im vierten Quartal ist ein genereller Rückgang der Nachfrage nach DDR2-Modulen zu spüren", meint Edmund Dägele, Präsident & CEO bei takeMS. "Dies ist mit einer der Hauptgründe, für die am Spotmarkt fallenden Preise. Bei einigen Anbietern spielen die Liquidität und höhere Lagerbestände eine große Rolle, so dass diese dem ungewollten Preisverfall durch Notverkäufe Vorschub leisten."
Ein anderes Problem hat aktuell Kingston. DDR2-800-RAMs mit zwei GByte werden am asiatischen Spotmarkt unter den Herstellerkosten angeboten. Zwar gehören Speicher dieser Kategorie zu den Bestellern, aber speziell dieser Typ ist das Lieblingsobjekt von Spekulanten. Andere Original-Speicher wie beispielsweise von Samsung haben nicht so extrem an Wert verloren und halten sich stabil bei mäßiger Verfügbarkeit.
Bei DDR3-Modulen stehen Riegel mit 1066 MHz und zwei GByte in der Gunst der Käufer. Poweruser, die sich mit Overclocking beschäftigen bevorzugen DDR3-1333 beziehungsweise DDR3-1600 mit zwei und vier GByte. Zudem macht sich Windows 7 als Verkaufsbeschleuniger bemerkbar. "Speziell im 'Enthusiasten'-Geschäft als auch bei Integratoren kann man einen positiven Nachfragetrend dank Windows 7 ausmachen", erläutert COS-Memory-Manager Vogt. "Hier wird dann auf DDR3 gesetzt. Dennoch ist das Gros der DRAM-Speicher immer noch DDR2 – bei dem was wir verkaufen. Preislich erwarten wir keine großen Änderungen mehr."
Bei der Preisbeobachtung unterstützten uns:
B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ecom GmbH
Ingram Micro GmbH
"Wir rechnen aus heutiger Sicht damit, dass die HEKs stabil bleiben oder sogar leicht ansteigen", meint Tech-Data-Manager Spohr. "Für die Zukunft erwarten wir einen Rückgang der Nachfrage bei DDR2, weil die neuen AMD- und Intel-Chipsätze nur noch DDR3 unterstützen."
Für George Linardatos, Geschäftsführer bei Transcend, sind Preiserhöhungen im Verlauf des Dezembers dagegen schwer vorstellbar: "DDR2-, DDR3- und Flash-Speicher bleiben preislich stabil und tendieren eher nach unten. Mit steigenden HEKs ist frühestens gegen Ende Januar zu rechnen." (map)