Nvidia-Grafikkarten dekodieren 3D-Blu-rays
Wenn 2010 die ersten 3D-Blu-ray-Discs auf den Markt kommen, wird man sie wohl zuerst am PC bewundern können - aktuelle Nvidia-GPUs sollen die 3D-Inhalte bereits dekodieren können.
Die Spezifikation für die 3D-Blu-ray-Disc ist noch nicht einmal verabschiedet, da preschen die Grafikkartenhersteller bereits mit Ankündigungen vor: Sowohl Nvidia als auch AMD wollen auf der CES in Las Vegas stereoskopische Filme von Blu-ray vorführen. Doch während AMD unkonkret bleibt, geht es bei Nvidia schon ans Eingemachte: So sollen aktuelle GeForce-Grafikkarten mit VP4-Videoengine die 3D-Inhalte von Blu-ray in Echtzeit abspielen können. Konkret nennt Nvidia neben der GT 220 und der GT 240 die angekündigten "Fermi"-Grafikkarten mit GF100-Chip. In der Nvidia-Auflistung fehlt die preisgünstige GeForce 210 – auch diese hat die VP4-Engine an Bord.
Kurios: In welchem Format die 3D-Filme auf der Blu-ray liegen sollen, wurde offiziell noch gar nicht bekanntgegeben. Der Vorsitzende der 3D-Arbeitsgruppe der Blu-ray Disc Association, Benn Carr, offenbarte allerdings schon im Sommer auf der IFA gegenüber heise online, dass man wohl auf den MVC (Multiview Codec) setzen wird, eine Erweiterung von H.264/MPEG-4 AVC, an der die Moving Pictures Expert Group (MPEG) bereits seit einigen Jahren arbeitet. Das "normale" MPEG-4 AVC (ohne MVC-Erweiterung) gehört neben VC-1 und MPEG-2 zu den für (2D-)Blu-rays erlaubten Codecs. Nvidia schreibt in seiner Pressemitteilung dann auch von dem "Codec, der voraussichtlich die Basis dafür sein wird, wie 3D-Inhalte auf der Blu-ray Disc kodiert werden".
Auch die Softwarehersteller sind gerüstet: Sowohl Cyberlink (PowerDVD Ultra), Roxio (CinePlayer BD) und ArcSoft (TotalMedia Theatre) wollen 3D-fähige Versionen ihrer Blu-ray-Abspielprogramme fertig haben, wenn die ersten räumlichen Scheiben erscheinen – das wird aber wohl vor dem dritten Quartal 2010 nicht passieren, laut Disney wird es 3D-Blu-rays sogar erst zum nächsten Weihnachtsfest zu kaufen geben.
Zwar wird bis dahin auch die Unterhaltungselektronik-Branche vermutlich entsprechende 3D-Standalone-Player und -Fernseher in den Regalen stehen haben – doch für Computer sind bereits jetzt 3D-Monitore und -Projektoren erhältlich. Die meisten Geräte basieren auf Nvidias 3D-Vision-Technik, die aus einer schnurlosen Shutterbrille und einem per USB angeschlossenen Infrarot-Emitter zur Synchronisation bestehen. Erforderlich ist hier ein Anzeigegerät, das 120 Bilder in der Sekunde entgegennehmen kann. Entsprechende 22-Zoll-Monitore von Samsung und ViewSonic sind bereits im Handel, einen 23,6-Zöller mit Full-HD-Auflösung hat Acer für Februar angekündigt. Von Asus gibt es zudem ein Notebook mit 3D Vision. Acer, ViewSonic und DepthQ haben Projektoren im Angebot, die mit der Nvidia-Brille zusammenarbeiten sollen.
Alle genannten Abspielprogramme werden Nvidias 3D-Vision-Brille unterstĂĽtzen, ob es auch fĂĽr andere 3D-Monitore (zum Beispiel von iZ3D, Zalman und Wazabee) Player-Software geben wird, ist noch unklar. (jkj)