Infineon wohl wieder in der Gewinnzone

Nach mehr als zwei Jahren schlechter Nachrichten kann Infineon-Chef Ulrich Schumacher voraussichtlich erstmals wieder schwarze Zahlen präsentieren.

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  • dpa

Nach mehr als zwei Jahren schlechter Nachrichten kann Infineon-Chef Ulrich Schumacher seinen Aktionären am kommenden Montag voraussichtlich erstmals wieder Gewinne präsentieren. Der Konzern hat bereits vor Bekanntgabe der Zahlen für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2002/03 angedeutet, das Schluss ist mit der Serie von neun Verlustquartalen in Folge. Für das gesamte Geschäftsjahr muss Infineon aber noch einmal einen hohen Verlust bekannt geben. Branchenexperten sind auch auf den Ausblick gespannt. Nach der bisher schwersten Krise in der Geschichte der Halbleiterbranche sind alle erwartungsvoll, wann und wie stark der Aufschwung kommt.

Schumacher gibt sich wieder selbstbewusst. "Wir haben die Krise nicht nur überstanden, sondern wir gehen aus ihr gestärkt hervor", sagte er vor kurzem der Süddeutschen Zeitung. Für das abgelaufene Quartal rechnen von der Wirtschafts-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Analysten im Schnitt mit einem Überschuss von 66 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum fiel noch ein Verlust von 506 Millionen Euro an. Für das Gesamtjahr 2002/03 würde das aber immer noch einen Verlust von rund 425 Millionen Euro bedeuten nach einem Minus von einer Milliarde Euro im Jahr zuvor. "So heftige Verluste wie 2001 und 2002 dürfen nie wieder vorkommen", sagte Schumacher. Beim Umsatz rechnen die Analysten im Gesamtjahr 2002/03 mit einem Anstieg von 5,2 auf etwa 6 Milliarden Euro.

In der Krise hat Infineon die Zahl der Mitarbeiter deutlich reduziert und verstärkt auf Kooperationen insbesondere mit asiatischen Partnern gesetzt, um die in der Branche hohen Investitionskosten nicht allein tragen zu müssen. Von dieser Basis aus will das Unternehmen nun schneller wachsen als die Branche und margenstärkere Sparten ausbauen. Allerdings ist bei den "Schweinezyklen" der Chipbranche nach der Krise immer auch vor der Krise: "Wenn 2004 und 2005 wirklich gute Jahre werden sollten, dann muss man sich 2006 richtig warm anziehen", warnt Schumacher schon jetzt. (dpa) / (jk)