eBay nutzte interne Craigslist-Daten

Das Internetauktionshaus hat vertrauliche Finanzinformationen des Kleinanzeigenportals dazu genutzt, um mit ihrer Hilfe ein eigenes Online-Angebot mit Kleinanzeigen aufzubauen. Das wurde im Rahmen des Rechtsstreits zwischen beiden Unternehmen bekannt.

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Das Internetauktionshaus eBay hat vertrauliche Finanz-Informationen vom Betreiber des Kleinanzeigenportals Craigslist abgezogen, um mit ihrer Hilfe Kijiji.com aufzubauen, ein eigenes Online-Angebot mit Kleinanzeigen. Das hat eBay-Anwalt Brian Levey als Zeuge im Gerichtsverfahren am Delaware Chancery Court um einen Rechtsstreit mit Craigslist eingeräumt, berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. eBay sei durch die Vereinbarung zu einer Minderheitsbeteiligung an Craigslist dazu berechtigt gewesen, die Craigslist-Daten firmenintern weiter zu verwenden. Sie seien nicht an die Öffentlichkeit gelangt.

eBay hatte im Jahr 2004 für 16 Millionen US-Dollar vom ehemaligen Inhaber Philip Knowlton eine Minderheitsbeteiligung von gut 28 Prozent erworben. Voriges Jahr ging das Internetauktionshaus vor Gericht, weil Craigslist den Anteil durch Neustrukturierung der Aktien angeblich auf "unfaire Weise" auf unter 25 Prozent gemindert habe. Dadurch sei eBays Anspruch auf die Besetzung eines Direktorenpostens bei Craigslist weggefallen. Craigslist begründete die Neustrukturierung als Abwehrmaßnahme gegen mögliche Übernahmebestrebungen anderer Unternehmen. Die frühere eBay-Chefin Meg Whitman und andere Vertreter des Internet-Auktionshauses hätten einige Übernahmeangebote abgegeben. Das Verfahren dauert noch an. (anw)