Aktion gegen Software-Piraterie [2. Update]

In mehreren Bundesländern haben die Behörden am Montagmorgen nach eigenen Angaben zu einem "Schlag gegen Software-Piraterie" ausgeholt.

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Von
  • Torge Löding

In mehreren Bundesländern haben die Behörden am Montag nach eigenen Angaben zu einem "Schlag gegen Software-Piraterie" ausgeholt. Wie ein Sprecher des Bundeskriminalamts (BKA) in Wiesbaden sagte, soll die Öffentlichkeit im Laufe des Tages über Details informiert werden.

Im baden-württembergischen Wilhelmsdorf wurde am Morgen ein Privathaus nach Raubkopien von Computer-Software durchsucht. Auch ein Unternehmen in Wilhelmsdorf (Landkreis Ravensburg) ist nach einem Bericht von dpa durchsucht worden. Der Besitzer einer Computerfirma wurde festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Ravensburg hat Haftbefehl beantragt. Eine Filiale der Firma in Altshausen (ebenfalls Kreis Ravensburg) wurde gleichfalls überprüft.

Mittlerweile teilte das BKA mit, Durchsuchungen habe es in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Hamburg, Hessen, Thüringen, Bayern und Baden-Württemberges gegeben. Acht Verdächtige wurden festgenommen; gegen fünf von ihnen bestanden bereits Haftbefehle wegen des Verdachts auf gewerbesmäßigen Betrug und Verstoß gegen das Urheberrecht. Schwerpunkt der Razzia war laut BKA Nordrhein-Westfalen, insgesamt seien 30 Objekte durchsucht worden.

Der bisher errechnete Schaden in diesem Fall mit Raubkopien von Software-Paketen verschiedener Hersteller liege bei 16 Millionen Euro. Die tatsächliche Schadenssumme dürfte laut BKA aber weit höher liegen. Besonderes Ziel der Ermittlungen sei es, die illegalen Gewinne der Täter abzuschöpfen. Durch Piraterie entstehen der Software-Industrie nach Zahlen von Industrieverbänden wie der BSA jährlich Schäden in vielfacher Millionenhöhe. (tol)