Microsoft will konstruktive Lösung im EU-Kartellverfahren
Microsoft hat sich vor der Anhörung bei der EU-Wettbewerbsbehörde wegen vermuteten Marktmissbrauchs kooperationsbereit gezeigt.
Microsoft hat sich vor der Anhörung bei der EU-Wettbewerbsbehörde wegen vermuteten Marktmissbrauchs kooperationsbereit gezeigt. Der Konzern sei zu einer "konstruktiven Lösung" des Falles bereit, die "sämtliche Bedenken der Kommission berücksichtigt und dem Unternehmen gleichzeitig auch künftig die Möglichkeit gewährt, innovative Lösungen zu entwickeln und seine Produkte entsprechend der Kundenanforderungen zu optimieren".
Die Anhörung zu den von den EU-Wettbewerbshütern eingeleiteten Kartelluntersuchungen findet von diesem Mittwoch an bei der EU-Kommission statt. Microsoft "respektiert die vertrauliche Natur des Verfahrens der Europäischen Kommission, einschließlich der Gespräche während der für den 12. bis 14. November 2003 angesetzten mündlichen Anhörung", erklärte die deutsche Dependance des Softwarekonzerns. Mit einer Brüsseler Entscheidung in dem Verfahren wird Anfang 2004 gerechnet.
Seit etwa vier Jahren ermittelt die EU in Sachen Microsoft. Der Software-Konzern soll seine beherrschende Stellung im Markt der Betriebssysteme für PCs auf den Markt der einfachen Server-Betriebssysteme erweitert haben. Die EU-Kommission stößt sich auch an der Koppelung von Windows mit dem Windows Media Player. Bereits im August hatte die Kommission Microsoft aufgefordert, die Wettbewerbsbehinderungen zu beenden; dies könne darin bestehen, die Interface-Informationen zur Zusammenarbeit zwischen Servern und Clients offenzulegen, den Media Player nicht mehr mit Windows auszuliefern oder Konkurrenzprodukte parallel anzubieten.
Microsoft verwies nun noch einmal auf eine frühere Stellungnahme und betonte erneut, dass man "umfangreiche Belege" dafür vorgelegt habe, "dass die Verbraucher heute im Bereich der Server-Betriebssysteme und digitaler Medien über eine beträchtliche Auswahl verfügen". Das Verhalten von Microsoft habe "in keiner Weise die Möglichkeiten von Wettbewerbern eingeschränkt, die Interoperabilität ihrer Produkte mit dem Windows Server-Betriebssystem zu realisieren". (jk)