Freie Bahn für Spam vom Klimagipfel

Der Internetanschluss für die Teilnehmer der Kopenhagener Weltklimakonferenz ist so offen konfiguriert, dass mit Schadsoftware befallene Teilnehmer-PCs Spam-Mails darüber versenden.

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Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Bert Ungerer

Spam belastet die Umwelt und könnte das Klima beeinflussen. Dennoch haben die Ausrichter des derzeit in Kopenhagen stattfindenden Klimagipfels offenbar keine Vorkehrungen dagegen getroffen, dass von Tagungsteilnehmern mitgebrachte, Malware-verseuchte Computer Spam-Mails in alle Welt versenden. Einige IP-Adressen des am Tagungsort Bella Center in Kopenhagen genutzten Internetzugangs stehen bereits auf Anti-Spam-Blacklists wie Spamcop oder Spamhaus .

Gegenüber der iX, auf deren Blacklist ebenfalls einige IP-Adressen der UN-Klimakonferenz aufgetaucht waren, erklärte sich ein Mitarbeiter der Computer Sciences Corporation (CSC) als zuständig für die Sicherheit des Konferenznetzes. Man versuche zwar, infizierte Rechner ausfindig zu machen, die ans Netz angeschlossen werden. Man könne aber die PCs von täglich über 3000 neuen Konferenzteilnehmern nicht von Viren befreien.

Anders als die Techniker im Bella Center blockieren Firmen und andere Organisationen normalerweise den für die Mail-Weiterleitung (Relaying) genutzten Port 25 an der Firewall, sodass Clients aus dem internen Netz Spam und andere Mails nicht direkt an externe Empfänger senden können. Wer mit seinem Notebook unterwegs ist, hat schon aus Sicherheitsgründen üblicherweise verschlüsselten Zugriff auf einen Mailserver des eigenen Arbeitgebers, bei dem er sich als Absender mittels Passwort anmelden muss. Konferenzteilnehmer mit sicheren Mail-Einstellungen bemerken daher nichts von Blacklistings. Eine Port-25-Sperre des Tagungsnetzes wäre ebenfalls keinerlei Einschränkung für sie, aber eine Entlastung für Spam-Empfänger und die Umwelt. (un)