Versandhandel verzeichnet Umsatzplus dank Internet

Die Deutschen haben in diesem Jahr Weihnachtsgeschenke erstmals öfter online als per Post oder Telefon bestellt. Im November und Dezember setzte der Internethandel 3,1 Milliarden Euro um.

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  • dpa

Die Deutschen haben in diesem Jahr Weihnachtsgeschenke erstmals öfter online als per Post oder Telefon bestellt. In den Monaten November und Dezember brachte der Internethandel einen Umsatz von 3,1 Milliarden Euro, der herkömmliche Versandhandel kam auf 2,7 Milliarden. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Online-Umsatz um 15 Prozent. Damit fiel das klassische Versandhandelsgeschäft zu Weihnachten erstmals hinter den Online-Handel zurück, wie der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) am heutigen Freitag in Frankfurt berichtete.

Insgesamt bescheren die starken Zuwächse im Internet dem deutschen Versandhandel in den letzten beiden Monaten des Jahres hochgerechnet ein Umsatzplus. 2008 wurden 5,7 Milliarden Euro umgesetzt, in diesem Jahr werden es nach bvh-Angaben 5,8 Milliarden sein.

Die Palette der bestellten Geschenke war dabei bunt gemischt: Kunden bestellten Bücher, CDs, DVDs, Schmuck, Parfüm, Spielsachen aber auch Unterhaltungselektronik, wie zum Beispiel MP3-Player oder Handys, oder hochwertige Haushaltsgeräte, wie der Verband berichtete.

Beim Versandhändler neckermann.de in Frankfurt werden am letzten Adventswochenende noch Sonderschichten eingelegt. Es seien zudem Leiharbeiter eingestellt worden, um die Nachfrage zu befriedigen. "Es brummt", sagte ein Unternehmenssprecher des drittgrößten Versenders der Republik. Der Umsatz im vierten Quartal übersteige deutlich den des Vorjahres. neckermann.de macht inzwischen deutlich mehr als 60 Prozent seines Geschäfts über das Internet. Besonders gut liefen dem Sprecher zufolge neben der Unterhaltungselektronik die Möbel.

Der bvh erwartet für das Gesamtjahr einen um 1,7 Prozent auf 29,1 Milliarden Euro gesteigerten Branchenumsatz. Im Februar hatte der bvh 29,2 Milliarden bis 29,5 Milliarden Euro Umsatz prognostiziert. Der Anteil am Einzelhandel erreiche dadurch eine neue Höchstmarke von 7,4 Prozent gegenüber 7,2 Prozent im Jahr 2008. Der Online-Umsatz mit Waren wird demnach in 2009 voraussichtlich um 15 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro zulegen. (anw)