Kurswechsel für NASA

Die US-Raumfahrtagentur NASA wird ihr ehrgeiziges bemanntes Raumfahrtprogramm fortsetzen können, muss aber Einschränkungen hinnehmen, berichtet das Wissenschaftsmagazin Science.

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Die US-Raumfahrtagentur NASA wird ihr ehrgeiziges bemanntes Raumfahrtprogramm fortsetzen können, muss aber Einschränkungen hinnehmen. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin Science auf seiner Internet-Seite unter Berufung auf nicht namentlich genannte Insider-Kreise. Demnach wird die US-Regierung der NASA 2011 zusätzlich eine Milliarde Dollar bewilligen, um eine neue Trägerrakete zu entwickeln. Die bereits in der Erprobung befindliche Ares-I-Rakete soll jedoch nicht weiter verfolgt werden – bei den Ares-Raketen hatten die Ingenieure mit starken, von den Triebwerken verursachten Vibrationen zu kämpfen. Bei der Entwicklung eines Mondlande-Moduls und den Elementen für eine permanente Mond-Basis soll die NASA zudem mit Europa, Japan und Kanada zusammenarbeiten, um Geld zu sparen. Eine offizielle Stellungnahme der US-Regierung oder der NASA liegt noch nicht vor.

Anfang Mai hatte die US-Regierung eine umfassende Prüfung des Raumfahrt-Programms der NASA angeordnet. Die Prüfungskommission aus Industrievertretern, Ingenieuren, ehemaligen Astronauten und Experten für die zivile Raumfahrt hatte allerdings nur beratende Funktion – sie sollte lediglich die verschiedenen Optionen analysieren. Auf ihrer Tagesordnung stand vor allem die Frage, ob die Nasa nicht mehr auf bestehende Technologie setzen müsste. Als Alternative zu Ares käme beispielsweise das vom US-Verteidigungsministerium entwickelte Evolved Expendable Launch Vehicle infrage, das auf Transportsystemen wie der Atlas- oder der Delta-Rakete aufsetzt, oder ein System namens Delta, das Spaceshuttle-Komponenten verwendet. Die Kommission soll zudem diskutieren, ob ein Teil der bemannten Missionen von Robotern durchgeführt werden könnte. (wst)