SPD-Arbeitskreis: "Filmindustrie zeigt menschenverachtendes Weltbild"

Für den Virtuellen Ortsverein der SPD handelt es sich bei der von der deutschen Filmindustrie gestarteten Abschreckungskampagne gegen Raubkopierer um eine erschreckende Entgleisung.

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Von
  • Volker Zota

Für den Virtuellen Ortsverein der SPD (VOV), ein bundesweit organisierter Arbeitskreis der Sozialdemokraten, handelt es sich bei der just von der deutschen Filmindustrie gestarteten Abschreckungskampagne gegen Raubkopierer um eine erschreckende Werbeentgleisung.

Insbesondere die Vorfreude der in einem der Spots gezeigten Knastinsassen auf die bevorstehende Vergewaltigung eines frisch inhaftierten Raubkopierers sorgt beim VOV für Empörung: Es würde wohl die nach Artikel 1 des deutschen Grundgesetzes unantastbare Würde und die nach Artikel 2 garantierte körperliche Unversehrtheit nach Meinung der Filmindustrie für Raubkopierer nicht gelten. Außerdem verhöhne die "Hart aber gerecht" genannte Kampagne Vergewaltigungsopfer, indem "das Mittel der Vergewaltigung als 'humorvoll provokant' eingesetzt werde", erklärte der Pressesprecher des VOV, Arne Brand. Dass die Spots Raubkopierer mit Gewaltverbrechern gleichsetzten, sei vielmehr empörend und nicht etwa humorvoll provokant.

Auch nähmen es die Gestalter der Kampagne nicht sonderlich genau mit der rechtlichen Auslegung ihrer Formulierungen. So sei die Aussage "Raubkopierer sind Verbrecher" in ihrer Pauschalität und juristischen Unhaltbarkeit mehr als erschreckend. Insgesamt mache sich die Kampagne durch ihre nachlässige Ausdrucksweise "schlicht und ergreifend lächerlich", meinte der VOV-Sprecher. (vza)