Red Hat übergibt Keycloak an die CNCF und erweitert Podman-Desktop

Softwarehersteller Red Hat hat sein Projekt Keycloak an eine Stiftung unter dem Dach der Linux Foundation übergeben und hofft auf eine aktive Community.

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Red Hat verkündete auf der KubeCon Europe 2023, dass das Projekt Keycloak an die CNCF gespendet wurde.

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Udo Seidel

Der Open-Source-Anmeldeprovider Keycloak ist nicht länger ein Produkt allein unter Kontrolle des Softwareriesen Red Hat. Das Unternehmen, das mittlerweile zu IBM gehört, hat die Software in die Hände einer Stiftung gegeben und will sich zusammen mit der Community um dessen Weiterentwicklung kümmern. Im Rahmen der KubeCon + CloudNativeCon Europe 2023 hat die Cloud Native Computing Foundation (CNCF) verkündet, dass Keycloak nun ein Projekt unter ihrer Schirmherrschaft ist.

Keycloak steigt direkt im Status Inkubation ein, also direkt in der zweiten Entwicklungsstufen im CNCF-Projektlebenszyklus. Der Software wird damit ein gewisser Reifegrad und ausreichend Präsenz im Markt bescheinigt. Aktuell verwaltet die CNCF über 30 Projekte in diesem Status. Die Mehrheit der CNCF-Projekte – nämlich knapp 100 – befinden sich noch auf der ersten Stufe namens Sandbox.

Keycloak ist eine sogenannte IAM-Anwendung (Identity and Access Management). Zu den traditionellen Einsatzgebieten der Software gehört Single-Sign-On (SSO) für Infrastruktur-Elemente oder Anwendungen. Es ist die Basis für ein zugehöriges Produkt aus dem Hause Red Hat. Die Open-Source-Software ist Keycloak ein populärer IdP (Identity Provider) im Bereich API-Verwaltung und -Sicherheit. Die Software ist quasi schlüsselfertig in Form eines Container-Abbilds.

Im Containerbereich ist Red Hat auch auf einer anderen Baustelle unterwegs und arbeitet daran, eine Lücke der eigenen Containerumgebung Podman zu schließen. Der fehlte bisher eine grafische Oberfläche - das Pendant zu Docker-Desktop.

In den vergangenen sechs Monaten haben die Red-Hat-Entwickler viel Energie in dieses Projekt investiert. Sie sind zuversichtlich, dass noch in diesem Jahr Version 1.0 von Podman-Desktop verfügbar sein wird – das, so ihre Hoffnung, unterstützt die Adoption von Podman. Die Interaktion mit Containern erfordert dann weniger tiefgreifende Technik-Kenntnisse. Der Containernutzer, etwa ein Softwareentwickler, kann sich auf die eigentliche Arbeit konzentrieren.

Mitte April veröffentlichte Red Hat die Vorabversion 0.14 von Podman Desktop, die unter anderem eine Integration des Projekts kind bekommen hat, mit dem man lokale Kubernetes-Entwicklungscluster starten kann. Ein weiterer Schritt, um den Funktionsumfang von Docker Desktop zu erreichen.

(jam)