CES

Projektion mit Laser, LED und Phosphor

Casio zeigt auf der CES einen Bürobeamer mit wirklich innovativer Projektionstechnik: Das Licht kommt nicht aus einer Hochdrucklampe, sondern von einem Laser und einer LED. Die Lichtquelle soll 20.000 Stunden lang durchhalten.

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Von
  • Jan-Keno Janssen

Der Din-A4-Blatt-große Bürobeamer (unten) ist bereits ab Ende Januar erhältlich, bei den anderen beiden Geräten handelt es sich um Prototypen.

(Bild: Heise Online)

Das japanische Unternehmen Casio hat auf der CES eine Bürobeamer-Serie vorgestellt, die ohne konventionelle Hochdrucklampen auskommt und dennoch viel Leuchtkraft bietet. Die bis zu 3000 Lumen hellen Geräte sollen 20.000 Stunden lang durchhalten, ganz ohne Lampenwechsel. Herkömmliche Projektorlampen müssen im Schnitt nach 2000 Stunden getauscht werden.

Casio scheint mit den "Green-Slim"-Projektoren ein bislang für unlösbar gehaltenes Problem in den Griff bekommen zu haben. Denn alle bislang erhältlichen Projektoren mit LED-Technik – also ohne kurzlebige Hochdrucklampen – bieten bislang nur einen sehr geringen Lichtstrom. LED-Geräte mit praxistauglichen Baugrößen erreichen maximal 150 Lumen. Die hellsten Leuchtdioden-Beamer schaffen zwar 700 Lumen, sind allerdings extrem teuer, groß und wiegen rund 20 Kilogramm.

Das Diagramm zeigt, wie Casios neue Hybrid-Beamer funktionieren.


Der Casio-Projektor bringt alle Vorteile der LED-Technik mit – lange Lebensdauer, keine Aufwärmphase, kein Quecksilber – und ist dabei hell und kompakt. Ermöglicht wird dies dadurch, dass die Japaner nicht alleine auf Leuchtdioden setzen. LEDs kommen nur für die roten Bildanteile zum Einsatz. Fürs Blau sorgt ein Laser, für den grünen Lichtstrahl beschießt die blaue Laserdiode eine das grüne Licht emittierende Phophorschicht. Als Projektionstechnik kommt ein DLP-Spiegelchip zum Einsatz.

Wir konnten vor der CES bereits ein Vorserienmodell aus der "Green-Slim"-Serie in der Redaktion in Augenschein nehmen. Der Projektor muss sich in puncto Helligkeit tatsächlich nicht vor konventionellen Geräten verstecken, zudem überzeugte der Kontrast. Mit einer Grundfläche, die ungefähr einem Din-A4-Blatt entspricht, und einer Höhe von nur 43 Millimetern passt der Projektor locker in die Aktentasche. Allerdings fielen uns die von DLP-1-Chip-Beamern bekannten Farbblitzer auf. Da die Farben nacheinander erzeugt werden, nimmt das Gehirn einen sogenannten Regenbogeneffekt wahr. Wir sind gespannt, ob die Ingenieure dieses Problem bis zur Markteinführung in den Griff bekommen.

Bereits ab Ende Januar sollen die ersten Geräte der Serie in Deutschland auf den Markt kommen. Zehn Varianten will Casio in den Handel bringen. Neben Projektoren mit XGA-Auflösung (1024 × 768 Pixel) wird es auch WXGA-Modelle (1280 × 800 Pixel) geben. Die günstigsten Geräte, die für unter 1000 Euro verkauft werden sollen, erreichen einen Lichtstrom von 2000 Lumen, die Top-Modelle schaffen 3000 Lumen. Alle Green-Slim-Geräte haben neben den analogen Standardanschlüssen auch eine HDMI-Schnittstelle an Bord.

In Zukunft wollen die Japaner die Baugröße nochmals verringern – geplant sind Geräte im Taschenbuchformat. (jkj)