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Dualscreen-Reader Alex für 360 US-Dollar bei Borders

Spring Design hat für seinen auf Android basierenden E-Book-Reader Alex eine Partnerschaft mit der Buchhandelskette Borders und einen E-Book-Store angekündigt. Nach Deutschland kommt er frühestens im nächsten Jahr.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Achim Barczok

Das LCD des Alex dient nicht nur zur Menüführung: Auch Anwendungen wie Webbrowser oder Taschenrechner laufen darauf.

(Bild: heise online)

Der schon im Oktober 2009 angekündigte E-Book-Reader Alex soll ab 22. Februar in den USA für 360 US-Dollar auf den Markt kommen und über die US-Buchhandelskette Borders verkauft werden. In Deutschland kommt er laut Hersteller Spring Design frühestens im nächsten Jahr auf den Markt.

Der Alex hat unterhalb eines 6-Zoll-E-Ink-Display ein LCD mit 3,5-Zoll-Touchscreen eingebaut, was die Vorteile von Farb-LCD und lesefreundlichem E-Ink in einem Gerät vereinen soll: Auf dem LCD-Touchscreen läuft eine Android-Oberfläche, über die der Anwender in seiner E-Book-Bibliothek navigiert, Textstellen markiert, auf einer virtuellen Tastatur Notizen schreibt, Anwendungen ausführt und im Internet surft. Von dort können Dokumente zum angenehmeren Lesen auf das E-Ink-Display übertragen werden – was sich bei einem kurzen Hands-On als eine etwas gewöhnungsbedürftige Prozedur herausstellte. Die eher schlicht wirkende Menüführung auf dem LCD könnte etwas flüssiger ablaufen, erfüllt aber ihren Zweck.

Mit 22,5 cm × 12 cm und 300 g kommt der Alex in ähnlicher Größe und Gewicht wie Amazon Kindle 2 und Sony Reader Touch Edition, ist aber mit 14 mm etwas dicker und aufgrund des Doppel-Displays etwas länger. Der eingebaute 2-GByte-Flashspeicher ist per microSD erweiterbar, für die Audioausgabe können Kopfhörer per 2,5-mm-Audioklinke angeschlossen werden. Der Reader unterstützt die verbreiteten E-Book-Formate Epub und PDF (mit und ohne Adobe DRM) sowie TXT und HTML, spielt Musik und auf dem LCD auch Videos ab. Mit dem Internet verbindet er sich per WLAN oder über ein Mobilfunkmodul in GSM-, CDMA/EVDO- und UMTS-Netze.

Nur auf den ersten Blick dem Alex Reader ähnlich: Der Nook von Barnes & Noble hat zwei Displays, aber ein anderes Bedienkonzept.

(Bild: heise online)

Für die auf Android basierende Firmware will Spring Design einen Applikations-Shop einrichten, auf dem Entwickler Android-Programme für den E-Book-Reader anbieten können. Zum Verkaufsstart soll außerdem ein eigener E-Book-Shop online gehen. Der Alex wird in den Farben Schwarz und Weiß ausgeliefert.

Einen E-Book-Reader mit ähnlichem Design hat Borders-Konkurrent Barnes & Noble kürzlich auf dem Markt gebracht: Der Nook, der in den USA bereits im Handel ist, hat unterhalb des E-Ink-Displays ebenfalls ein Touch-LCD eingebaut. Das ist allerdings schmaler und dient allein als Navigationselement. Spring Design verklagt derzeit Barnes & Noble, weil es der Buchhandelskette vorwirft, die Idee geklaut und eine Vertraulichkeitsvereinbarung (Non-Disclosure Agreement, NDA) gebrochen zu haben. (acb)