Massiver Ausbau der Offshore-Windkraft in Großbritannien

Das britische Liegenschaftsamt Crown Estate hat die Baurechte für neun Offshore-Windparks mit einer Gesamtkapazität von rund 32 Gigawatt vergeben.

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Das britische Liegenschaftsamt Crown Estate hat die Baurechte für neun Offshore-Windparks mit einer Gesamtkapazität von rund 32 Gigawatt vergeben. Die Baurechte für die größte Windfarm an der so genannten Doggerbank gehen an ein Konsortium , an dem auch der britische Ableger der RWE-Tochter RWE Innogy beteiligt ist. Das gab das Liegenschaftsamt heute bekannt. Mit der Baurechts-Vergabe ist allerdings keine Verpflichtung für den tatsächlichen Bau verknüpft. Ein Zeitplan für die Errichtung der Windparks liegt noch nicht vor – die britische Regierung möchte allerdings bis 2020 rund 5000 Offshore-Windräder vor der Küste des Landes installiert wissen.

An der aktuellen Ausschreibung hatten sich insgesamt 18 Unternehmen beteiligt, darunter auch die deutschen Energieversorger Eon und RWE sowie der Siemens-Konzern. Nach einem Bericht der FAZ schätzen Fachleute die Baukosten für alle neun Windparks auf etwa 90 Milliarden Euro. Dass solche Schätzungen sehr schnell aus dem Ruder laufen können, beweist allerdings der erste deutsche Offshore-Windpark Alpha Ventus: Für die zwölf Windräder, die maximal 60 Megawatt bereitstellen sollen, waren ursprünglich Baukosten von 190 Millionen Euro angesetzt – gekostet hat die Errichtung des vor einigen Monaten fertiggestellten Parks dann doch 250 Millionen Euro. Über die Erfahrungen beim Aufbau des ersten deutschen Offshore-Windparks berichtet Technology Review in seiner Februar-Ausgabe (ab dem 28.1. im Handel oder direkt portokostenfrei online zu bestellen).

Beim Hamburger Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) sind zur Zeit 80 Offshore-Windparks in deutschen Gewässern angemeldet, 25 sind bereits genehmigt. Der erste kommerzielle deutsche Offshore-Windpark, BARD Offshore 1 , soll Ende 2010 fertig gestellt sein und maximal 400 Megawatt elektrischer Leistung bereitstellen. Die Bundesregierung ist zuversichtlich, dass bis 2030 auf Nord- und Ostsee 25 Gigawatt installiert sein. Das wären rund 400 Parks von der Größe der Alpha Ventus-Windfarm. (wst)