Profi-Workstation mit AMDs Opteron-Prozessoren

Mit Fujitsu-Siemens bietet nun auch einer der weltweit größten PC- und Server-Hersteller eine Dual-Opteron-Workstation an.

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Mit Fujitsu-Siemens bietet nun auch einer der weltweit größten PC- und Server-Hersteller eine Dual-Opteron-Workstation an. Die V810 ist ein Spross der etablierten Celsius-Baureihe und konkurriert mit ähnlich konfigurierten Desktop-Rechnern von Apple (G5), Dell (Precision), IBM (IntelliStation), Hewlett-Packard (mit Xeons, Itanium-2- oder PA-RISC-Prozessoren) oder Sun (Blade).

Der Workstation-Markt ist zwar vergleichsweise klein, aber für AMD ist das neue Fujitsu-Siemens-Gerät ein wichtiger Erfolg, denn bisher hatten nur kleinere Firmen Opteron-Workstations im Angebot. Opteron-Server sind (außer etwa bei Appro, Newisys oder RackSaver und in Deutschland bei Megware, Pyramid und Transtec) bereits bei Fujitsu-Siemens (HPC-Line) und IBM (eServer xSeries 325) zu haben, werden aber von diesen beiden Großfirmen zurzeit noch vorrangig für den Cluster-Einsatz angeboten. Preislich und von der Leistung her konkurrieren die Opteron-Systeme mit Rechnern, in denen die 32-bittigen Intel-Xeon-Prozessoren stecken; Intels Itanium-2-Topmodelle bieten bei 64-Bit-Anwendungen ein höheres Leistungspotenzial als der AMD Opteron, sind aber wesentlich teurer als dessen Dual-taugliche 200er-Baureihe.

Im Vergleich zur breiten Palette von Dual-Xeon-Mainboards ist das Angebot an Dual-Opteron-Platinen noch vergleichsweise klein. Die großen Anbieter setzen dabei bisher ausschließlich auf den AMD-8000-Chipsatz, der auch in der Celsius V810 steckt. Das Datenblatt der V810 beschreibt zahlreiche Eigenschaften, die auch das Tyan-Mainboard Tunder K8W aufweist: 4 DIMM-Slots pro Prozessor für bis zu 16 GByte RAM, ein AGP-Pro50-Steckplatz, zwei PCI-X-Steckplätze mit maximal 133 MHz Taktfrequenz, zweimal PCI-X 100 MHz, ein 32-Bit/33-MHz-PCI-Slot, GBit-LAN-Chip von Broadcom, 4 Serial-ATA-Ports, FireWire-Hostadapter und AD1981A-Soundchip mit SPDIF-Ausgang Onboard, fünf USB-1.1-Ports.

Für die Celsius V810 bietet Fujitsu-Siemens eine Einsteiger-Grafikkarte und drei Nvidia-Quadro-Modelle an, als Grundausstattung sind Parallel- oder Serial-ATA-Festplatten vorgesehen. Optional sind auch ein SCSI-Hostadapter (Adaptec 29320) und 15000-Touren-Festplatten zu haben. Die Celsius V810 soll zwischen 28 und 35 dBA Lärm emittieren und im typischen Einsatzfall etwa 200 Watt Leistung umsetzen. Als Betriebssysteme bietet Fujitsu-Siemens für die V810 optional Windows XP Professional und Windows XP 64-Bit Edition sowie die projektbezogene Zertifizierung von Red-Hat- oder SuSE-Linux an. Die Celsius V810 soll ab sofort bei Fujitsu-Siemens-Vertriebspartnern erhältlich sein, die auch den Preis für eine konkrete Konfiguration nennen.

Zurzeit ist als 64-Bit-Betriebssysteme für Workstation-Anwendungen außer Unix- und Linux-Varianten nur Microsoft Windows XP 64-Bit Edition für Itaniums zu haben, und selbst diese Version gibt es ausschließlich in englischer Sprachversion und außer für bestimmte MSDN-Abonnenten nur im Bündel mit einer Workstation. Erst im Laufe des nächsten halben Jahres soll die AMD64-Version kommen (Windows XP 64-Bit Edition for 64-Bit Extended Systems).

Windows Server 2003 ist bisher nur in den teuren Enterprise- und Datacenter-Editionen für den Itanium zu bekommen, die Standard-Edition für IA64 soll wohl zeitgleich mit den unterschiedlichen AMD64-Versionen auftauchen. (ciw)