Lattice: Meta setzt auf KI-Werbesystem – weil sie immer weniger Daten bekommen

Weil Behörden und Menschen immer mehr dafür sorgen, dass Facebook weniger Daten bekommt, führt Meta alle Informationen in einem KI-Modell zusammen.

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Smartphone mit den Apps von Facebook, Facebook-Messenger, Instragm, WhatsApp und Oculus vor dem Meta-Logo

(Bild: mundissima/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Eva-Maria Weiß

Künstliche Intelligenz soll bei Meta Werbetreibenden helfen. Was wiederum die entsprechenden Einnahmen für den Konzern generiert. Lattice nennt sich die neu entwickelte KI, die ähnlich wie ein (namensgebendes) Gitter zahlreiche Knotenpunkte hat und so mehr Informationen umspannt, die für das Ausspielen von Anzeigen ausgewertet werden. Mehr Informationen bedeutet eine Zusammenführung der Daten aus verschiedenen Meta-Diensten und Anwendungen.

Hintergrund ist laut Meta unter anderem, dass sie darauf reagieren müssen, immer weniger Daten von den Nutzerinnen und Nutzern bekommen. Das läge an den Regulierungen, aber auch den Menschen selbst, die sich der Wertigkeit ihrer Daten immer bewusster werden. Unter anderem dürfte auch Apples Abfrage beim Installieren einer App Grund dafür sein, dass mehr Menschen die Übertragung abwählen. Das führte bereits zum Streit zwischen Apple und Meta.

(Bild: Meta)

Das neue KI-Modell Lattice sagt voraus, wie gut eine Anzeige funktionieren wird und entscheidet entsprechend, wo welche Werbung am besten ausgespielt werden sollte. Meta hat dafür alle Modelle zusammengeführt, die bisher einzeln und abgeschlossen arbeiteten. Laut Blogbeitrag ist Lattice leistungsstärker und versteht Zusammenhänge in Daten und Konzepten übergreifend. Mit weniger Nutzerdaten soll das Modell dadurch sogar bessere Vorhersagen treffen können, wie Menschen auf Anzeigen reagieren. Die Zusammenlegung der kleineren KI-Modelle soll außerdem dazu führen, dass Meta schneller auf neue Entwicklungen reagieren kann. Zudem soll es Rechenleistung für andere KI-Modelle frei machen. Lattice setzt auf einer Transformer-Architektur auf, wie aktuell alle gängigen Modelle.

Erste Tests bei Instagram hätten gezeigt, dass die Qualität der Anzeigen um acht Prozent steigt, wobei sich Qualität auf den Erfolg einer Anzeige bezieht. Durch die Zusammenführung der verschiedenen Modelle hat Lattice sowohl alle Platzierungsmöglichkeiten im Blick, bei Instagram also den Feed, Stories und Reels, als auch die Erfolgsmaker für Werbetreibende, also Klicks, Video Views und Konversationen. Zuvor konnten diese jeweils nur einzeln betrachtet und ausgewertet werden.

Auch das IAB, der Verband der Online-Werbetreibenden, sieht in Lattice einen Schlüsselweg, um die Auswirkungen von Apples Abfrage abzufangen.

(emw)