Nach viel Nepp im App Store: Offizieller ChatGPT-Client für iPhones

OpenAI hat nun eine offizielle mobile Anwendung für ChatGPT in den App Store gestellt. Hinter bisherigen Apps versteckten sich teils teure Abofallen.

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Screenshots der offiziellen ChatGPT-App

Screenshots der offiziellen ChatGPT-App.

(Bild: OpenAI)

Lesezeit: 4 Min.

Man fragt sich, warum das so lange gedauert hat: OpenAI hat nun endlich eine offizielle iPhone-App für ChatGPT publiziert, nachdem es über Monate massive Probleme mit Abzockprogrammen gegeben hatte, die sich als das Original ausgaben und iOS-Nutzern viel Geld für Abos aus der Tasche zogen. Das Problem solcher Nepp-Programme betrifft auch Android.

Wie OpenAI auf seiner Website betont, will man mit der offiziellen App die jeweils neuesten Modellverbesserungen auf die Apple-Plattform bringen. "Die ChatGPT-App synchronisiert Ihre Unterhaltungen und unterstützt Spracheingabe", teilt das Unternehmen mit. Die Anwendung nennt sich schlicht "OpenAI ChatGPT". Sie bietet nur einen einzigen In-App-Kauf: Den Erwerb des offiziellen Abos für ChatGPT+, das mehr Funktionen, schnellere Antworten und Zugriff auf die jeweils neuesten Modelle des generativen Chatbotsystems liefert. Der Preis beträgt 19,99 US-Dollar im Monat, was dem entspricht, was man auch auf der OpenAI-Website zahlt – die 30 Prozent Provision, die an Apples App Store fließen, gibt OpenAI also nicht an die User weiter.

OpenAI ChatGPT ist die einzige Anwendung, die OpenAI derzeit im App Store anbietet. Momentan kann man sie ausschließlich in den USA herunterladen (mit entsprechendem Apple-ID-Account), in internationalen App Stores taucht sie nicht auf – warum, weiß der Anbieter nur allein. Man werde "weitere Länder in den kommenden Wochen" versorgen, hieß es. Das erinnert an den Rollout von ChatGPT+, das anfangs auch nur in den USA verfügbar war, dann aber schnell nach Europa kam. Die Bereitstellung einer offiziellen iPhone-App ist aber dringlicher, da es hier das besagte Betrugsproblem gibt, das Apple und OpenAI anscheinend nicht in den Griff bekommen. Android-Nutzer müssen sich ebenfalls gedulden, sie seien "als Nächstes dran", schreibt OpenAI.

OpenAI ChatGPT läuft aktuell nur auf iPhones, die mindestens die iOS-Version 16.1 installiert haben. Weder gibt es eine iPad-Anpassung noch lässt sich die Anwendung offiziell auf dem Mac ausführen. Es gibt keine Anzeigen, alle Daten aus Chats auf anderen Geräten desselben Accounts werden übernommen. OpenAI will die Modellverbesserungen wie erwähnt sofort auch mobil anbieten. Einen Offline-Modus gibt es nicht, wie auch die Web-Version des Chatbotsystems wird stets ein Internetzugang vorausgesetzt. Um die App zu finden, sollte man am besten den vollständigen Namen in die Suchleiste tippen, um nicht auf inoffizielle Programme zu stoßen – der App Store ist wie erwähnt voll davon. (Nicht alle sind Nepp, doch sollte man sich die jeweiligen In-App-Angebote genau ansehen.)

Zur Nutzung von OpenAI ChatGPT wird ein Account vorausgesetzt. Diesen kann man sich auch direkt über den in iOS-integrierten "Sign in with Apple"-Dienst erstellen. Die App zwingt allerdings zusätzlich dazu, eine Telefonnummer zu verifizieren und einen Namen sowie das Geburtsdatum einzugeben. Beim Start wird man gewarnt, dass ChatGPT "ungenau" sein kann und man mit ihm keine sensiblen Informationen teilen solle, denn "anonyme Chats können von unseren KI-Trainern zur Verbesserung unserer Systeme überprüft" werden.

Anschließend wird man mit einem Chat-Bildschirm konfrontiert, der etwas anders aussieht, als man es im Web gewöhnt ist, und eher an ein Instant-Messaging-System erinnert. Standardmäßig gibt es haptisches Feedback bei der Ausgabe der Antworten, das man aber abdrehen kann. Ein Abdrehen des Abspeicherns der Chats oder eine Löschung der Daten ist im Standardaccount nicht möglich – nur ein vollständiges Deaktivieren des Accounts.

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(bsc)