Build 2023: Macht Microsoft bald Schluss mit Godwin’s Law?

Der Dienst Azure AI Content Safety behält im Blick, dass keine Inhalte geteilt werden, die unerwünscht sind oder gegen Gesetze verstoßen.

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(Bild: Alex SG/Shutterstock.com)

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KI, ist sich Microsoft sicher, muss in richtige Bahnen gelenkt werden. Deshalb hat das Unternehmen bei seiner Hausveranstaltung Build 2023 viele Dienste vorgestellt, mit denen sich KI-Modelle überprüfen lassen. Die wichtigste Ankündigung ist dabei der neue Dienst Azure AI Content Safety. Als eine Art KI-Wachmann soll er Unternehmen dabei unterstützen, sicherere Online-Umgebungen und -Communities zu pflegen. Die zugrundeliegenden KI-Modelle können Hassrede, sexuelle Inhalte und Gewaltandrohungen in verschiedenen Sprachen und sowohl in Texten als auch in Bildern erkennen. Anschließend verpasst der Dienst erkannten, seiner Meinung nach problematischen Inhalten einen Schweregrad (severity score), an dem sich menschliche Moderatoren orientieren können.

Azure AI Content Safety will Microsoft auch in die eigenen KI-Anwendungen integrieren und dort verhindern, dass Prompts und KI-generierte Inhalte nicht den "Content-Management Standards" entsprechen. Der neue Dienst befindet sich in einer Preview-Phase, pro 1000 geprüften Bilder kostet er 1,5 US-Dollar, pro 1000 "text records" 75 US-Cent.

Auch den Cloud-Dienst zum Erstellen eigener Modelle, Azure Machine Learning, will Microsoft dahingehend anpassen, dass man damit künftig vor allem "verantwortungsvolle generative KI-Lösungen" entwickelt. Prompt Flow, dessen Preview demnächst starten soll, integriert bereits Azure AI Content Safety. Außerdem sollen Anwender damit die Güte verschiedener Prompts für das gewünschte KI-Ergebnis evaluieren können. Auch in der Preview befindet sich die Möglichkeit, Basismodelle aus verschiedenen Open-Source-Repositories mit den Komponenten von Azure Machine Learning eigenständig fein-abzustimmen.

Das Responsible AI Dashboard, ebenfalls aktuell in einer Preview-Phase, soll Usern ermöglichen, ihre individuellen KI-Modelle schon während des Trainings hinsichtlich möglicher "Modellfehler und Fairnessprobleme" zu evaluieren. Ein neues Model Monitoring Funktion hingegen soll die Performance im Produktiveinsatz überwachen können.

Die Wichtigkeit von KI unterstreicht die gesamte Build 2023. Dort präsentiert Microsoft derzeit viele Entwickler-Neuheiten, die meisten mit KI-Bezug: Etwa bei Power BI, den Azure-Cloud-Diensten oder in Windows 11.

(jvo)