USA: Surgeon General warnt vor Gesundheitsrisiken durch Social Media für Kinder

Man könne anhand der verfügbaren Daten nicht davon ausgehen, dass soziale Netzwerke für Kinder und Jugendliche sicher genug sind, warnt der Surgeon General.

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(Bild: Syda Productions/Shutterstock.com)

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In den USA hat ein hoher Beamter des Gesundheitswesens vor den negativen Folgen sozialer Netzwerke für das psychische Befinden von Jugendlichen gewarnt. Vivek Murthy leitet als Surgeon General den öffentlichen Gesundheitsdienst und hat Politik, Industrie und Gesellschaft jetzt aufgefordert, mehr dafür zu tun, dass soziale Netzwerke für Kinder und Jugendliche weniger schädlich sind. Immerhin seien bis zu 95 Prozent der Teenager und sogar 40 Prozent der 8 bis 12 Jahre alten Kinder in sozialen Netzen aktiv. Die könnten zwar verschiedene positive Effekte haben, es gebe aber auch immer mehr Hinweise auf damit verbundene Risiken. Denen entgegenzutreten, sei aber nicht nur Aufgabe von Eltern und Kindern.

Murthy verweist als Begründung für seine Warnung auf Studien, denen zufolge die Nutzung von Social Media etwa zu Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, Essstörungen und zu geringem Selbstbewusstsein vor allem unter älteren Mädchen führen. Auf einigen Plattformen seien für Kinder und Jugendliche sogar Inhalte zu Suiziden und sich selbst zugefügten Verletzungen einsehbar. Gleichzeitig würden Befragungen auf übermäßige Nutzung von sozialen Netzwerken hindeuten, immer wieder würden große Teile von Jugendlichen sich sogar als "süchtig" bezeichnen. Zusammenhänge zwischen übermäßiger Social-Media-Nutzung und geringer Schlafqualität sowie Depressionen würden auch gefunden.

Laut dem Surgeon General sei in der Wissenschaft Konsens, dass man zu wenige Daten habe, um das Ausmaß der quasi ausnahmslosen Nutzung sozialer Netzwerke zu verstehen. Dieser Mangel könne aber keine Entschuldigung für Handlungsunfähigkeit sein. Wirklich konkret sind seine Forderungen dennoch nicht. So schreibt er, dass die Politik Schritte unternehmen könne, um die Nutzung sicherer zu machen und die Rechte der Kinder etwa auf Datenschutz durchzusetzen. Anbieter könnten dafür sorgen, dass Daten zum Einfluss der Technik mit der Forschung geteilt würden. Familien könnten zu Hause Regeln vorgeben und etwa technikfreie Zonen einrichten. Auch die Kinder selbst könnten einen gesünderen Umgang pflegen und schließlich sollte sich die Forschung stärker dem Thema widmen.

(mho)