Lange angekündigt, endlich da: Windows 365 braucht keinen lokalen Desktop mehr

Schon kurz nach dem Start von Windows 365 kündigte Microsoft an: Für Cloud-PCs ist bald kein Umweg über den lokalen Desktop mehr nötig. Jetzt ist es soweit.

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(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 3 Min.

Erstmals können Nutzer Windows 365 Boot testen: Mit der neuen Funktion lassen sich PCs so einrichten, dass sie nach der Anmeldung direkt Microsofts Cloud-Desktop starten – zumindest in einer Public Preview. Bislang mussten Anwender den Dienst händisch vom lokalen System aus aufrufen.

Voraussetzung ist die Teilnahme am Windows-Insider-Programm (Dev Channel), ferner müssen Administratoren das Boot-Feature in Microsoft Intune aktivieren und einige Konfigurationen vornehmen. Am lokalen Windows 11 22H2 sind hingegen abgesehen von der Verknüpfung mit dem Microsoft-Konto samt passender Lizenz für Windows 365 keine komplizierten Einstellungen nötig. Nach einem Neustart präsentiert der Anmeldebildschirm für den Nutzer transparent, dass er sich an einem Cloud-PC anmeldet.

Und das ist laut Microsoft auch nötig, denn die Redmonder sehen Windows 365 weniger für den stationären Einsatz mit immer demselben Anwender, sondern für mit anderen Nutzern geteilte Systeme vor. Der Grund: Die persönlichen Daten sind nicht auf dem PC, sondern in der Cloud gespeichert. Wechselt man spontan den Arbeitsplatz, steht stets die gewohnte Umgebung zur Verfügung. Und Microsoft selbst profitiert ebenfalls, denn statt einmaligen Lizenzkosten müssen Kunden für Windows 365 monatliche Gebühren im Abonnement bezahlen.

Administratoren können den betroffenen Windows-Systemen mehrere optionale Einstellungen mit auf den Weg geben: Sie können festlegen, wann Updates eingespielt werden und zu welchen Uhrzeiten das System nicht neu starten darf, damit es die Arbeit des Nutzers nicht stört. Außerdem lassen sich auf Wunsch Profile für den Wi-Fi-Zugang und das VPN hinterlegen, auch die bevorzugte Sprache für Windows lässt sich vorab festlegen. Zu guter Letzt können Administratoren ihre Cloud-PCs direkt einer existierenden oder neuen Gruppe im Azure Active Directory zuweisen.

Im Kleingedruckten der Ankündigung findet sich überdies eine entscheidende Warnung: Falls Systemverwalter existierende Windows-Rechner als Cloud-PCs heranziehen wollen, sollten sie deren vorige Installation nach der ersten Konfiguration aus der Ferne komplett zurücksetzen. Wann genau Windows 365 Boot allerdings die generelle Verfügbarkeit erreicht, bleibt weiterhin unklar.

Windows 365 kündigte Microsoft im Juli 2021 an, das Interesse bei der offiziellen Verfügbarkeit kurz darauf war groß – und die Firma versprach schon bald den direkten Start in der Cloud, wobei der Insider-Test nun das erste Lebenszeichen von Boot nach längerer Wartezeit ist. Parallel bietet Microsoft mit der Dev Box einen Cloud-PC speziell für Entwickler an, der im Rahmen der Build 2023 ebenfalls ein substanzielles Update erhalten hat. Technisch basieren beide auf dem Azure Virtual Desktop (AVD), der Administratoren mehr Optionen als die voll von Microsoft verwalteten Versionen bietet.

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(fo)