Freispruch für DVD-Hacker bestätigt

Jon Lech Johansen, an der Entwicklung von Software zum Umgehen des Content Scrambling System (CSS) von DVDs beteiligt, muss sich auch nach dem Urteil des Berufungsgerichts keiner Schuld bewusst sein.

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Ein Berufungsgericht in Oslo hat den Freispruch für den Norweger Jon Lech Johansen bestätigt, der als "DVD-Hacker" bekannt wurde. Die Ankläger hatten vor zehn Tagen wie im Ursprungsverfahren eine Haftstrafe sowie eine Geldbuße gefordert, sind aber damit nicht durchgekommen. Der Fall ist für den Programmierer aber noch nicht unbedingt ausgestanden, denn die Staatsanwaltschaft hat nun noch die letzte Gelegenheit, vor das oberste Gericht Norwegens zu gehen, berichtet die norwegische Tageszeitung Aftenposten.

Die US-amerikanische Filmindustrie hatte Johansen beschuldigt, sie mit seiner Beteiligung an der Entwicklung der Software DeCSS zu schädigen. Mit Hilfe von DeCSS lassen sich die verschlüsselten Inhalte einer DVD auslesen. Auf DeCSS basierende Programme umgehen den im DVD-Video-Standard enthaltenen und in der Praxis auch als Kopierschutz gehandhabten Verschlüsselungsmechanismus namens Content Scrambling System (CSS). Der junge Norweger hatte selbst dagegen argumentiert, er habe an DeCSS gearbeitet, damit er mit CSS geschützte DVDs auf seinem Linux-System abspielen könne. Das Tool war im Herbst 1999 vom Hacker-Trio MoRE veröffentlicht worden. Johansen war erstmals im Januar in diesem Fall freigesprochen worden. (anw)