Beagle 2: ESA gibt Hoffnung für Mars-Landegerät nicht auf

Nach der Landung der europäischen Marssonde Beagle 2 auf dem Mars gibt es weiter keinen Kontakt zu dem Roboter.

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Von
  • Boi Feddern

Nach dem Absetzen der europäischen Marssonde Beagle 2 zur Landung auf dem Mars gibt es weiter keinen Kontakt zu dem Roboter. Auch im vierten Versuch mit der US-Sonde Mars Odyssey gelang es nicht, ein Signal von der Landeeinheit zu empfangen. Ein Sprecher der europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) äußerte gegenüber der Süddeutschen Zeitung, dass bis zum Jahresende noch vier weitere Versuche unternommen werden, um den Kontakt mit Beagle 2 herzustellen.

Hoffnung setzen die Verantwortlichen auf den 4.Januar. Dann könnte der Orbiter Mars Express, der den Roboter am 19. Dezember abgesetzt hatte, Signale von Beagle 2 empfangen. Nach Angaben eines Sprechers der ESA funktionieren die Solarzellen des Landegerätes etwa sechs Monate. Beweis dafür, dass Beagle 2 tatsächlich gelandet ist, wäre der Empfang einer kurzen Melodie der britischen Popband Blur. Eine der Vermutungen, warum Beagle 2 sich bisher nicht gemeldet hat, ist, dass sich die eingebaute Uhr durch die Temperaturschwankungen verstellt hat und der Roboter noch auf den richtigen Zeitpunkt wartet.

Mittlerweile nahmen auch Wissenschaftler der Stanford-Universität im US-Bundesstaat Kalifornien die Jagd nach dem Signal auf. Deren Bemühungen scheiterten aufgrund technischer Probleme mit dem Teleskop ebenso wie drei weitere Versuche mit dem Lovell-Teleskop im westenglischen Jodrell Bank.

Anfang Juni brach die ESA mit der Marsmission in ein neues Zeitalter auf. Die Marslandung war weltweit über die ESA-Homepage live im Internet zu sehen. Selbst wenn die Versuche zu Beagle Kontakt aufzunehmen Scheitern sollten, ist die Mission nach Ansicht der ESA bereits jetzt ein Erfolg. Da sich die Muttersonde Mars Express plangemäß auf ihrer Umlaufbahn befindet, können in den kommenden Tagen ausführliche Untersuchungen der Marsoberfläche, der Bodenstrukturen und der Atmosphäre des roten Planeten vorgenommen werden. Im Januar sollen schließlich zwei US-Sonden mit den fahrenden Landrobotern Spirit und Opportunity den Mars erreichen. (boi)