Mautsystem in Österreich lief ohne Probleme an

Reibungslos gestaltete sich in Österreich zu Neujahr der Einstieg in ein elektronisches Mautsystem für Fahrzeuge mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen.

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Reibungslos gestaltete sich in Österreich zu Neujahr der Einstieg in ein elektronisches Mautsystem für Fahrzeuge mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen. Dies geht aus einer Aussendung der ASFINAG (Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-AG) hervor. Eine Nachfrage von heise online beim Fachverband für Verkehr der Bundeswirtschaftskammer, der die Maut ablehnt, bestätigte den Erfolg. Einzelne Problemfälle gebe es immer, aber insgesamt sei der Start des elektronischen Systems erfolgreich verlaufen. Im Verkehrsministerium ist "alles auf Urlaub", erst am 7. Januar könnten wieder Auskünfte eingeholt werden.

Die österreichische Maut wird auf Basis eines Transponder-Systems (Kommunikation über DSRC, Dedicated Short Range Communication, nach CEN TC278) abgerechnet. Hinter die Windschutzscheibe jedes Lastwagens muss eine so genannte Go-Box installiert werden. Diese kommuniziert mit entsprechenden Gegenstellen entlang der Autobahnen. Fahrer, die noch keine Go-Box im Fahrzeug installiert haben, können diese bei verschiedenen Werkstätten und Tankstellen (auch in Deutschland, Italien und Slowenien) in etwa 20 Minuten einbauen lassen.

Während bei PKW für die Nutzung des hochrangigen Straßennetzes (Autobahnen und Schnellstraßen) weiterhin Pauschalbeträge (7,60 für zehn Tage, 21,80 für zwei Monate oder 72,60 für ein Jahr) fällig werden, zahlen die Halter schwerer Fahrzeuge nun ab 13 Cent netto pro Kilometer. Bezahlt wird entweder im Voraus oder im Nachhinein mittels Stammkundenkarten einiger großer Tankstellenketten. Wer eine zu geringe Achsenzahl in die Go-Box eingibt oder gleich gar nicht bezahlen will, muss mit einer Strafe von 110 beziehungsweise 220 Euro rechnen. Etwa 100 Mitarbeiter des "Service- und Kontrolldienstes" (SKD) der ASFINAG sind zur Überwachung rund um die Uhr auf den mautpflichtigen Straßen unterwegs.

Laut dem Fachverband ist auch das Problem mit metallbeschichteten Scheiben gelöst. Die Split-Go-Boxen, bei denen die Sende/Empfangseinheit außen am Fahrzeug angebracht wird, seien problemlos verfügbar. Noch vor etwa drei Wochen hatte die im Ausschreibungsverfahren nicht zum Zug gekommene Efkon AG Strafanzeige gegen den Mautsystembetreiber Europpass erstattet. Dieser habe die technischen Probleme im Vergabeverfahren verschwiegen und könne sie nicht termingerecht lösen, da keine Split-Go-Boxen verfügbar seien. Bei Efkon war heute, Freitag, nur ein Anrufbeantworter erreichbar. (Daniel AJ Sokolov)/ (cp)