Intel verhilft AMD zu Milliardengewinn

Der Prozessorhersteller hat im vierten Quartal 2009 dank einer Zahlung infolge der Einigung im Rechtsstreit mit Intel 1,2 Milliarden US-Dollar in schwarzen Zahlen geschrieben.

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  • dpa

Dank eines milliardenschweren Schecks vom Erzrivalen Intel ist dem Halbleiter-Konzern AMD die Rückkehr in die Gewinnzone gelungen. Unterm Strich verdiente AMD von Oktober bis Dezember knapp 1,2 Milliarden Dollar nach einem Minus von 128 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Das Quartal sei ein Meilenstein für AMD gewesen, sagte Konzernchef Dirk Meyer am Donnerstag.

Ohne die Zuwendung des Konkurrenten wäre AMD indes weiter leicht im Minus verharrt. Intel hatte einen Streit um unfairen Wettbewerb und Patentklau mit einer Geldzahlung an den Nachbarn aus dem kalifornischen Sunnyvale beigelegt.

AMDs Umsatz ging gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahrs um 42 Prozent auf gut 1,6 Milliarden Dollar hoch. Im gesamten Geschäftsjahr setzte der Prozessorhersteller 5,4 Milliarden US-Dollar um gegenüber 5,8 Milliarden im Jahr 2008. Einem Nettoverlust von 3,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2008 steht nun ein Gewinn von 304 Millionen US-Dollar gegenüber.

Intel hatte bereits vor einer Woche die Marschrichtung vorgegeben und Zahlen präsentiert, die mit denen aus der Boomzeit mithalten konnten. Nachdem sich die Weltwirtschaft langsam erholt, investieren viele Unternehmen wieder in ihre IT. Viele Computer sind mittlerweile stark veraltet und müssen dringend ausgetauscht werden. AMD erwartet allerdings, dass das Geschäft im laufenden ersten Quartal saisonal bedingt wieder etwas zurückgeht. Die Aktie des Unternehmens ließ nachbörslich um gut 3 Prozent nach.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei AMD
in US-Dollar
Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
1/00 1.092 Mio. 189 Mio.
2/00 1.170 Mio. 207 Mio.
3/00 1.210 Mio. 408 Mio.
4/00 1.175 Mio. 178 Mio.
1/01 1.190 Mio. 125 Mio.
2/01 985 Mio. 17,4 Mio.
3/01 766 Mio. -187 Mio.
4/01 952 Mio. -15,8 Mio.
1/02 902 Mio. -9,2 Mio.
2/02 600 Mio. -185 Mio.
3/02 508 Mio. -254 Mio.
4/02 686,4 Mio. -853,7 Mio.
1/03 714,6 Mio. -146,4 Mio.
2/03 645 Mio. -140 Mio.
3/03 954 Mio. -31 Mio.
4/03 1.206 Mio. 43 Mio.
1/04 1.236 Mio. 45 Mio.
2/04 1.262 Mio. 32 Mio.
3/04 1.239 Mio. 42,8 Mio.
4/04 1.264 Mio. -29,96 Mio.
1/05 1.227 Mio. -17,0 Mio.
2/05 1.260 Mio. 11,0 Mio.
3/05 1.523 Mio. 76,0 Mio.
4/05 1.840 Mio. 95,6 Mio.
1/06 1.330 Mio. 185 Mio.
2/06 1.220 Mio. 88,8 Mio.
3/06 1.327 Mio. 134,5 Mio.
4/06* 1.773 Mio. -574 Mio.
1/07 1.233 Mio. -611 Mio.
2/07 1.309 Mio. -600 Mio.
3/07 1.632 Mio. -396 Mio.
4/07 1.773 Mio. -1.772 Mio.**
1/08 1.505 Mio. -358 Mio.***
2/08 1.349 Mio. -1.189 Mio.
3/08 1.585 Mio. -69 Mio.
4/08 1.162 Mio. -1.424 Mio.
1/09 1.177 Mio. -416 Mio.
2/09 1.184 Mio. -330 Mio.
3/09 1.396 Mio. -128 Mio.
4/09 1.178 Mio. 1.181 Mio. *****
* Anteil des ATI-Umsatzes: 398 Mio. US-Dollar. Im Nettoverlust sind u. a. 550 Mio. US-Dollar Kosten durch die Übernahme des Grafikchipherstellers enthalten.
** Enthält einmalige Belastungen von 1.675 Millionen US-Dollar aus einer Wertberichtigung der ATI-Übernahme.
*** Enthält einmalige Belastungen von 50 Millionen US-Dollar durch die ATI-Übernahme
**** Enthält Einmalgewinne aus dem Verkauf abgeschriebener Vermögenswerte.
***** Enthält Zahlungen aus dem Vergleich im Rechtsstreit mit Intel

(anw)