Oracle reorganisiert Führungsspitze [Update]
Larry Ellison gibt den Posten des Chairman ab und bleibt Chief Executive Officer; der bisherige Finanzchef wird neuer Oracle-Aufsichtsratsvorsitzender.
Larry Ellison, um starke Worte selten verlegener Mitgründer des Datenbank- und Businesssoftware-Spezialisten Oracle, gibt den Posten des Chairman of the Board (Aufsichtsratsvorsitzender) auf. Seine Funktion als Chief Executive Officer (Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender) behält er dagegen bei. Seine Aufgaben änderten sich dadurch nicht, kommentierten Firmensprecher die Abgabe des Chairman-Postens durch Ellison; die Änderung signalisiere auch keine Nachfolgepläne für den Firmenchef.
Als Nachfolger von Ellison als Chairman ist Jeff Henley vorgesehen, seit langem Finanzchef (Chief Financial Officer) des Unternehmens. Solange es keinen Nachfolger für ihn gibt, wird Henley parallel dazu den CFO-Posten beibehalten.
Das Stühlerücken bei Oracle, die von dem Plan einer feindlichen Übernahme des Konkurrenten Peoplesoft bislang nicht abgehen, hat damit aber noch kein Ende: Der Executive Vice President Chuck Philips, wird Co-Präsident und Mitglied im Oracle-Vorstand. Er wird künftig für alle Consulting- und Vertriebsbereiche bei Oracle zuständig sein. Auch Safra Catz, bislang ebenfalls Executive Vice President und Vorstandsmitglied seit 2001, wird Co-Präsident des Unternehmens.
Nach Ansicht des Wall Street Journal löst die Ernennung von Henley eine Reihe von Problemen für Oracle: So werde die Trennung von Chairman- und CEO-Funktion von Experten für die Unternehmensführung seit langem gefordert. Auch signalisiere Henleys neue Funktion den Börsianern eine Kontinuität in der Führungsspitze; immerhin ist Henley seit 13 Jahren CFO von Oracle. (jk)