Amazon profitiert weiter vom E-Book-Reader Kindle

"Millionen Menschen besitzen jetzt Kindles", kommentierte Gründer und Unternehmenschef Jeff Bezos die Geschäftszahlen des weltgrößten Online-Einzelhändlers. "Und Kindle-Besitzer lesen viel."

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Von
  • Jürgen Kuri

Der weltgrößte Online-Versandhändler Amazon ist gut im Geschäft. Im wichtigen Weihnachtsquartal legte der Konzern nicht zuletzt dank des Erfolgs seines E-Book-Lesegeräts Kindle einen Gewinnsprung um 71 Prozent auf 384 Millionen Dollar hin. Amazon konnte den Umsatz im vierten Geschäftsquartal im Vergleich zum gleichen Vorjahresquartal um 41 Prozent auf 9,5 Milliarden Dollar steigern. Im Gesamtjahr 2009 wuchs der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 28 Prozent auf 24,51 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn kletterte um 40 Prozent auf 902 Millionen US-Dollar.

In den USA und Kanada stieg der Quartalsumsatz im Jahresvergleich um 36 Prozent, das internationale Amazon-Geschäft (mit Dependancen in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Japan und China) legte um 49 Prozent zu. Die Umsätze mit dem Kindle weist Amazon auch für das abgelaufene Quartal nicht sparat aus: "Millionen Menschen besitzen jetzt Kindles", kommentierte aber Gründer und Unternehmenschef Jeff Bezos die Geschäftszahlen. "Und Kindle-Besitzer lesen viel." Mittlerweile seien 410.000 (meist englischsprachige) Titel zu haben. Amazons Medien-Verkäufe insgesamt stiegen weltweit im abgelaufenen vierten Quartal um 29 Prozent auf 4,68 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz mit Elektronik und anderen, nicht unter den Bereich "Medien" fallenden Produkten wuchs um 60 Prozent auf 4,61 Milliarden US-Dollar.

Gerade erst allerdings hat Apple mit dem iPad ein Produkt auf den Markt gebracht, das auch in Konkurrenz zu Amazons Kindle steht. Branchenkenner rechnen damit, dass Amazon dadurch unter Druck geraten wird. Zumindest für das laufende erste Quartal gab das Unternehmen allerdings Entwarnung: Es rechnet mit einem Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 32 bis 43 Prozent. Das operative Ergebnis sieht Amazon in einer weiten Spanne zwischen 13 und 50 Prozent steigen. Letztlich will Amazon genug Geld in der Kasse übrig behalten, um für bis zu 2 Milliarden Dollar eigene Aktien zurückkaufen zu können.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Amazon
in US-Dollar
Quartal Umsatz Gewinn/
Verlust
1/00 574 Mio. -308,4 Mio.
2/00 577,9 Mio. -317,18 Mio.
3/00 638 Mio. -240,5 Mio.
4/00 972,4 Mio. -545,1 Mio.
1/01 700 Mio. -234 Mio.
2/01 668 Mio. -168,4 Mio.
3/01 639 Mio. -170 Mio.
4/01 1.120 Mio. 5,09 Mio.
1/02 874,4 Mio. -23,2 Mio.
2/02 806 Mio. -93,6 Mio.
3/02 851 Mio. -35,1 Mio.
4/02 1.400 Mio. 2,6 Mio.
1/03 1.080 Mio. -10,0 Mio.
2/03 1.100 Mio. -43,0 Mio.
3/03 1.130 Mio. 15,6 Mio.
4/03 1.945 Mio. 73,6 Mio.
1/04 1.530 Mio. 111,0 Mio.
2/04 1.390 Mio. 76,0 Mio.
3/04 1.460 Mio. 54,1 Mio.
4/04 2.541 Mio. 346,7 Mio.
1/05 1.900 Mio. 78,0 Mio.
2/05 1.750 Mio. 52 Mio.
3/05 1.860 Mio. 30 Mio.
4/05 2.977 Mio. 199 Mio.
1/06 2.280 Mio. 51 Mio.
2/06 2.139 Mio. 22 Mio.
3/06 2.307 Mio. 19 Mio.
4/06 3.986 Mio. 98 Mio.
1/07 3.015 Mio. 111 Mio.
2/07 2.886 Mio. 78 Mio.
3/07 3.262 Mio. 80 Mio.
4/07 5.673 Mio. 207 Mio.
1/08 4.135 Mio. 143 Mio.
2/08 4.063 Mio. 158 Mio.
3/08 4.264 Mio. 118 Mio.
4/08 6.704 Mio. 225 Mio.
1/09 4.900 Mio. 177 Mio.
2/09 4.651 Mio. 142 Mio.
3/09 5.449 Mio. 199 Mio.
4/09 9.519 Mio 384 Mio.
(jk)