Windows 7 kurbelt Geschäft der PC-Hersteller an – nicht aber den Profit

Microsoft kann sich nicht zuletzt dank Windows 7 über Rekordgewinne freuen. Den PC-Herstellern beschere das neue Betriebssystem zwar auch höhere Verkaufszahlen, aufgrund des nachhaltigen Preisverfalls aber kein Plus beim Profit, berichtet das Wall Street Journal.

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Von
  • Matthias Parbel

Die Einführung eines neuen Microsoft-Betriebssystems geht für die PC-Hersteller in der Regel mit der Hoffnung einher, nicht nur die Verkaufszahlen wieder in die Höhe treiben zu können, sondern auch mehr Marge zu machen. Im Fall von Windows 7 hätten sich die Erwartungen bisher allerdings nur zum Teil erfüllt, berichtet nun das Wall Street Journal.

Microsoft kann sich nicht zuletzt dank Windows 7 über Rekordgewinne freuen. Denn das neue Betriebssystem liegt – erwartungsgemäß – nicht nur in der Gunst der Verbraucher ganz vorn und führt die Software-Hitlisten an, auch bei gewerblichen Anwendern stößt Windows 7 auf deutlich größere Akzeptanz als noch der Vorgänger Vista.

Das zunächst von Krisenmeldungen geprägte Jahr 2009 nahm dann für die IT-Branche doch noch einen akzeptablen Verlauf – und für die PC-Hersteller sogar ein versöhnliches Ende. Die Verkaufszahlen im Schlussquartal kletterten nochmals rund 15 (IDC) beziehungsweise 22 Prozent (Gartner) gegenüber dem Vergleichszeitraum 2008. Dazu trug auch die offizielle Markteinführung von Windows 7 im Oktober ihren Teil bei.

Anders als bei Microsoft und Intel schlägt sich das deutlich zweistellige Absatzwachstum in den Bilanzen der PC-Hersteller allerdings voraussichtlich nicht in Form von Rekordgewinnen nieder – Analysten erwarten sogar, dass etwa Hewlett-Packard und Dell in ihren Ende Februar anstehenden Geschäftsberichten schmalere Margen im Rechner-Business ausweisen werden. Harter Wettbewerb und ein massiver Preisverfall drücken den Profit.

So melden beispielsweise die Analysten der NPD Group einen Abrutsch der durchschnittlichen Verkaufspreise von Notebooks um gut 23 Prozent. Im Schlussquartal 2009 mussten Verbraucher im Schnitt nur noch 581 US-Dollar für einen Mobilrechner zahlen. Hierzulande weist der CEMIX für die ersten neun Monate des vergangenen Jahres im Consumer-Markt einen durchschnittlichen Notebook-Verkaufspreis von knapp 600 Euro aus – gut 16 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2008.

Die Preisabschläge bei mobilen Rechnern – die mittlerweile gut zwei Drittel des Gesamtmarktes abdecken – gehen zu einem Gutteil auf das Konto der beliebten Netbooks. Die günstigen Mini-Notebooks werden überwiegend zu Preisen zwischen 300 und 500 Euro verkauft und dank rasant gestiegener Verkaufszahlen kletterte ihr Marktanteil 2009 hierzulande schon auf rund 22 Prozent aller neuen Rechner. (map)