Bericht: USA wollen Nvidias China-KI-Beschleuniger verbieten

Mit den beiden GPUs A800 und H800 will Nvidia die US-amerikanischen Exporteinschränkungen umgehen. Die Regierung macht das womöglich nicht mehr lange mit.

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Nvidias H100-GPU als SXM-Modul für Server.

(Bild: Nvidia)

Lesezeit: 2 Min.

Die US-amerikanische Regierung will angeblich die Einschränkungen für den Export von Hardware nach China ausweiten. Das soll insbesondere die Firma Nvidia betreffen, die speziell für den chinesischen Markt abgewandelte Varianten ihrer GPU-Beschleuniger A100 und H100 aufgelegt hat.

Das Ganze begann mit der A800, die den Nvlink-Interconnect von 600 auf 400 GByte/s gebremst hat. Dadurch kommunizieren die GPUs langsamer untereinander, was etwa das Training großer KI-Modelle verlangsamt. Ab einer Übertragungsrate von mehr als 400 GByte/s zwischen Chips greifen bisher die US-Exporteinschränkungen bei Serverchips für chinesische Kunden.

Nvidia selbst führt weder die A800 noch die Nachfolgerin H800 auf seiner chinesischen Webseite. Auch im Falle der H800 ist es erneut ein chinesischer Händler, der ein Blick auf die Spezifikationen gewährt: Auch hier soll nur der Nvlink-Interconnect gedrosselt sein – von 900 auf 400 GByte/s. Den GPU-Beschleuniger gibt es sowohl als SXM-Modul für spezielle Server-Mainboards als auch in PCI-Express-Kartenform.

Das Wall Street Journal will aus Regierungskreisen erfahren haben, dass das US-amerikanische Handelsministerium bereits im Juli 2023 die Exporte nach China weiter einschränken könnte. Schnelle GPU-Beschleuniger wären dann primär im Grauhandel zu bekommen: Laut The Register verkaufen etwa Hongkonger Importeure schon heute A100-Karten zu verdoppelten Preisen von umgerechnet fast 20.000 US-Dollar – in kleinen Mengen und ohne jegliche Garantieleistungen.

Marketwatch zitiert Nvidias Finanzchefin Collette Kress, laut der die Firma eine Ausweitung der Exporteinschränkungen kurzfristig kaum spüren würde. Bei längerfristigen Verböten zeigt man sich weniger amüsiert:

"Langfristig würden Beschränkungen, die den Verkauf unserer Rechenzentrums-GPUs nach China verbieten, zu einem dauerhaften Verlust von Möglichkeiten für die US-Industrie führen, auf einem der größten Märkte der Welt zu konkurrieren und führend zu sein, und sich auf unsere zukünftigen Geschäfts- und Finanzergebnisse auswirken."

Nach dem WSJ-Bericht gab Nvidias Aktie schlagartig um fünf Prozent nach. Seitdem stieg sie wieder leicht auf knapp 380 Euro.

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