Branchenkenner: Die Hälfte der KI-Start-ups wird es bald nicht mehr geben

Vieles an KI sei Hype, die meisten Menschen würden gar nicht verstehen, was KI kann und was nicht. Ein Grund, weshalb viele Start-ups nicht überleben werden.

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(Bild: Skorzewiak/Shutterstock.com)

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Es ist nicht der erste Vergleich mit dem Krypto-Hype, den ein KI-Ingenieur in einem Gespräch mit dem Business Insider zieht: Viele Start-ups, die heute im Bereich Künstliche Intelligenz gegründet werden, würden nicht überleben – auch, wenn sie zunächst hohe Summen an Wagniskapital bekämen. Nur 20 bis 30 Prozent der Start-ups hätten dem Insider zufolge eine Chance, ein Geschäft aufzubauen. Der Rest wird am Ende sterben.

Als einen Beweis für seine Theorie nennt der Informant, der laut Business Insider nicht genannt werden möchte, unter anderem die zuletzt gesunkenen Zugriffszahlen auf OpenAIs ChatGPT. Die Trafficzahlen sind um 10 Prozent zurückgegangen. Ein Grund für den Rückgang könnte aber auch darin liegen, dass über Microsofts Suchmaschine Bing inzwischen GPT-4 verfügbar ist, ebenso wie Googles Bard. Freilich dürfte zudem vielen Menschen aufgefallen sein, dass Chatbots halluzinieren. Antworten, die eine KI gibt, müssen kontrolliert werden – zumindest, wenn man in irgendeiner Form auf sie bauen möchte und nicht nur Quatsch im Sinn hat.

Ein weiterer Vergleich des Branchenkenners: "Ich arbeite seit fast einer Dekade im Bereich KI-Systeme und habe das alles schon einmal erlebt. Das Gleiche ist mit der Industrie rund um selbstfahrende Autos passiert." Aktuell gibt es in San Francisco Proteste gegen mehr autonome Autos, Menschen legen diese mit simplen Pylonen lahm. Mehrfach hat es Verkehrsprobleme gegeben, beispielsweise bei dichtem Nebel, der dafür sorgte, dass die Autos nicht mehr fahren konnten. Nichtsdestotrotz setzt gerade San Francisco stark auf einen Tech-Boom dank KI.

Anwendungen, in denen KI steckt, würden nicht halten, was sie versprechen. KI ahme nun mal nur nach. Drei Wellen des Machine Learnings habe es bereits gegeben, alle hätten reichlich Startups hervorgebracht. Supervised Learning (kann Gesetzmäßigkeiten nachbilden), unsupervised Learning (kann Zusammenhänge selbst erkennen) und verstärktes Learning (kann eigenständig eine Strategie zur Zielerreichung lernen).

Dabei handelt sich immer nur um Wahrscheinlichkeiten. Als Beispiel nennt der Informant in dem Artikel, dass ein autonomes Auto mittels Machine Learning die Wahrscheinlichkeit berechnet, was eine Person, die erkannt wird, als Nächstes tut. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, bei 0,001 Prozent liegt, "es wird immer Unfälle geben".

Dennoch sei KI sehr mächtig – je nach Informationen, die sie bekommt. Für tauglich hält der Insider KI, solange sie in einer kontrollierten Umgebung eingesetzt wird, beispielsweise ein Roboter in einem Warenlager oder in Callcentern. Einen weiteren Nutzen sieht er im Einsatz von KI als eine Art Vorstufe, wenn danach Menschen übernehmen.

(emw)